Wallfahrtskirche Maria Birnbaum
Instandsetzung des Dachtragwerks und der Hauptkuppel: Ausgezeichnet mit dem Bayerischen Denkmalpflegepreis in Gold
Die um 1660 erbaute Wallfahrtskirche „Maria Birnbaum“ bei Sielenbach nimmt unter den Sakralbauten ihrer Zeit eine Sonderstellung ein. Der singuläre, durch den weitgereisten Deutschordenskomtur Philipp von Kaltenthal begründete Bau orientiert sich an Vorbildern wie dem Pantheon, zeitgenössischen Idealentwürfen und oberitalienischen Sakralbauten. Mittelpunkt der Anlage ist eine mächtige gemauerte Kuppel mit dem darüber aufragenden „Apostelturm“.
Im Rahmen eines Gutachtens wurden erhebliche Schäden an dem komplexen, kreisrunden Dachtragwerk, wie an der gemauerten Kuppel des Hauptbaus festgestellt. Nach einer aufwendigen Grundsicherung wurde eine Machbarkeitsstudie zu verschiedenen Instandsetzungsvarianten erstellt. Die Umsetzung erfolgte 2009 bis 2010 und gewann den Bayerischen Denkmalpflegepreis 2012 in Gold.
Shortfacts
Bauherr
Deutscher Orden Maria Birnbaum
(vertreten durch Erzbischöfliches Ordinariat München)
Projektbetreuung
2006 bis 2010
Die Herausforderung
Russland? Konstantinopel? Inmitten des ländlichen Hügellandes bei Aichach findet sich eine architektonische Überraschung: Die barocke Wallfahrtskirche Maria Birnbaum gehört mit ihren Türmen, Kuppeln und Türmchen zu den eigenwilligsten Sakralbauten ihrer Zeit. Erbaut von einem weitgereisten Deutschordenskomtur zeigt die Kirche nicht nur eigenwillige Bauformen, sie birgt auch mit der offenen, weitgespannten Kuppel und dem kreisrunden, frei spannenden Dachwerk höchst ungewöhnliche Baukonstruktionen. Doch fast wäre für den Sakralbau die letzte Messe bereits gesungen gewesen.
Die Lösung
Man kann nur erhalten, was man versteht – und das war bei diesem ungewöhnlichen Bauwerk gar nicht einfach. Erst eine destaillierte Erfassung und Nachrechnung der Konstruktion und die Erforschung der zahlreichen historischen Instandsetzungsversuche machten es schließlich möglich, ein passgenaues Sicherungskonzept zu entwickeln. Dieses folgt dabei dem ursprünglich intendierten, innovativen System des Dachwerks mit einem räumlichen Tragwerk aus Zugringen, Druckringen und Hängewerken.
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