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Glossar (historischer Holzbau)

Abbund/Abbinden

Vorgang des Zurichtens der Bauhölzer vor der Montage. Dabei werden die Hölzer maßgenau vorbereitet, mit Abbundzeichen versehen und auf einem Abbundplatz zusammengefügt. Der Abbund ist charakteristisch für die hohe Vorfertigung im historischen Holzbau.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 19, 31 ff., 76, 95, 101, 113

Abbundebene

Die Fläche, auf der die Hölzer beim Abbinden ausgelegt werden. Bei bündigem Abbund bilden die Bundseiten eine gemeinsame Abbundebene. Bei nichtbündigem oder zentralaxialem Abbund ist dies nicht der Fall.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 31 f., 34

Abbundeinheit

Gesamtheit aller im Rahmen eines Bauvorhabens gefertigten Bünde. Sie umfasst sämtliche zur Errichtung notwendigen, vorgefertigten Bauteile.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 32, 35

Abbundmarke

Ein anderes Wort für Abbundzeichen, also Markierungen auf den Hölzern zur eindeutigen Positionierung im Baugefüge.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 34

Abbundplatz/Zurichtplatz/Zimmerplatz

Örtlichkeit, an der die Bauhölzer abgebunden werden. Sie ist so angelegt, dass alle Hölzer aufgelegt, markiert und vorbereitet werden können.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 31, 57

Abbundseite

Synonym für Bundseite: jene Fläche eines Holzes, auf der beim Abbund markiert und angezeichnet wird.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 31 f.

Abbundzeichen

Markierungen an Hölzern zur Identifikation und richtigen Montageposition. Sie können eingetieft (z. B. mit Beil oder Bohrer) oder aufgetragen (z. B. mit Rötel) sein und bestehen aus Symbolzeichen, Zählzeichen und Zusatzzeichen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 34 ff.

Abgesprengter Längsbund

Teil eines Gerüsts, bei dem ein Längsbund in einer anderen Ebene oder versetzt zur Hauptstruktur angebracht ist. Dient der statischen Verstärkung, häufig im Dachbereich.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 62, 100

Abgesprengter Querbund

Analog zum Längsbund, jedoch in Querrichtung versetzt oder angeordnet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 62

Abholzigkeit

Die natürliche Verjüngung eines Stammes zum Wipfel hin. Bei langen Balken kann die Abholzigkeit zur sichtbaren Verjüngung des Balkenquerschnitts führen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 30

Abkantung

Schräg oder facettenartig bearbeitete Kante eines Holzes zur Verbesserung der Optik oder als Verzierung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 130

Anbartung

Rücksichtsnahme auf vorhandene Kantenrundungen eines Holzes bei der Herstellung von Passformen durch bewusstes Stehenlassen von Holzmaterial. Dient der kraftschlüssigen Verbindung trotz unregelmäßiger Holzformen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 37

Anblattung

Verbindungstechnik, bei der durch flächiges Reduzieren eines Querschnitts ein Blatt hergestellt wird, das in eine korrespondierende Sasse eingreift.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 38

Andreaskreuz

Schmuckform im Gefach, bei dem sich zwei Streben diagonal kreuzen, relevant für die Gebäudeaussteifung und oft in Zierfachwerk eingesetzt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 129

Ankämmung

Form der Verkämmung, bei der ein Mittelkamm zur Fixierung zweier Hölzer eingesetzt wird.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 40

Ankerbalken

Balken zur Aufnahme und Weiterleitung von Zugkräften, insbesondere im Fußbereich von Sparrendachkonstruktionen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 93, 111

Annagelung

Technik der Verbindung durch Nägel (Holz oder Eisen), zur Sicherung der Bauteile gegen Verschieben oder Herausfallen.

Anschlussholz

Bezeichnung für das Holz, das aktiv in ein anderes Holz (Gegenholz) eingreift, z. B. mittels Zapfen, Blatt oder Klaue.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 37 ff.

Ansdach

= Blockdach. Dachform bei Blockbauten, bei der die Dachsparren direkt auf den Blockwänden aufliegen. Spezifisch für einfache Blockbauten ohne separaten Dachstuhl.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 79, 109

Applikation

Ziervolumen oder dekoratives Bauteil, das auf eine Fläche oder ein anderes Holzbauteil aufgesetzt ist. Dient der optischen Aufwertung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 132

Aufblattung/Blattaufnagelung

Verbindung, bei der ein flächig reduziertes Anschlussholz (Blatt) auf ein Gegenholz aufgesetzt und meist mit Nägeln gesichert wird. Keine Sasse im Gegenholz vorhanden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 38

Aufkervung/Kerve

Einschnitt in ein schräg verlaufendes Anschlussholz, meist anstelle eines Zapfens oder Versatzes, ohne korrespondierenden Ausschnitt im Gegenholz.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 40

Aufklauung/Klaue

Einschnitt in das Stirnholz eines schräg angeschlossenen Holzes (z. B. Sparren), der auf zwei Flanken eines Gegenholzes aufsitzt. Ermöglicht kraftschlüssige Verbindung ohne Sasse.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 40

Auflager

Auflagepunkt eines Balkens oder Holzes auf ein anderes Tragglied oder Mauerwerk. Wird unterschieden in einwertige, zweiwertige und dreiwertige Auflager.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 66 f.

Aufrichten

Vorgang des Zusammensetzens der vorbereiteten Holzkonstruktion auf der Baustelle. Dabei werden die vorgefertigten Hölzer gemäß Abbundplan zusammengefügt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 34, 36, 38

Aufrichtungshilfe

Temporäre Elemente wie Latten oder Klammern, die zur Stabilisierung während des Aufrichtens verwendet werden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 36

Aufriss

Grafische oder praktische Darstellung der Holzverbindungen auf dem Abbundplatz zur Vorbereitung der Montage. Dient der Maßkontrolle und Positionsbestimmung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 32 f.

Aufrissfeld

Kleinste Einheit der Flächengliederung im vertikalen Gefüge, definiert durch Ständer, Rähme, Riegel oder Sparren.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 34

Aufrisszone

Vertikale Gliederung des Gerüsts in Zonen, z. B. Erdgeschosszone, Obergeschosszone etc.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 33

Aufschiebling

Schräg gestelltes Holz, das am Traufbereich zur Anpassung der Dachneigung dient. Dient der Übergangsbildung zwischen tragender Konstruktion und Dachhaut.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 90, 94, 109, 120

Aufschieblingsschwelle

Schwelle, auf der die Aufschieblinge am Traufbereich eines Daches ruhen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 90, 120

Ausfachung

Das Ausfüllen der Gefache zwischen den tragenden Holzgliedern, meist mit Flechtwerk, Lehm oder Backstein. Dient dem Witterungsschutz und Raumabschluss.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 87, 125

Ausgleichsholz

Holzbauteil, das Differenzen in Höhen oder Lagen anderer Bauteile überbrückt oder ausgleicht.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 107

Ausknicken

Instabilitätsphänomen bei schlanken Druckstäben, bei dem sich diese seitlich verformen. Muss bei Konstruktionen wie Streben oder Ständern berücksichtigt werden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 66

Auskragung

Konstruktives Vorspringen eines Bauteils über die darunterliegende Tragstruktur hinaus, z. B. bei Erkern oder vorkragenden Geschossen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 33, 69, 75, 81, 86 f., 126, 130

Auslauf

Gestalterisches Detail, bei dem ein Holzprofil, eine Fase oder ein Zierglied sanft endet oder in eine andere Form übergeht. Wird bei Schmuckformen verwendet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 130

Aussteifendes Gerüstelement

Bauteil (z. B. Strebe, Band), das in ein Holzgefüge eingebaut wird, um Verformungen durch horizontale Lasten (z. B. Wind) zu verhindern.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 87 f., 94 f.

Austragung

Geometrisches Verfahren zur Ermittlung von Schrägschnittflächen an Bauteilen (z. B. bei der Schiftung im Dachbereich).
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 57

Axt

Eines der ältesten Werkzeuge der Holzbearbeitung. Diente dem Fällen, Behauen, Spalten und Formen von Holz. Verschiedene Varianten wie Schrotaxt, Breitbeil etc.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 20, 24, 27, 29

Balken

Tragendes, meist horizontal verlaufendes Bauteil mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 18 f., 29 f., 37, 71, 108 f.

Balken-Bohlen-Decke

Decke aus tragenden Balken mit zwischengesetzten Bohlen als Raumabschluss.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 166

Balken-Bretter-Decke

Decke aus Balken und aufliegenden Brettern als Raumabschluss.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 166, 170

Balkenlage/Gebälk

Gesamtheit der parallel verlegten Balken einer Geschoss- oder Dachdecke.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 32 f., 81, 88 f., 92 f., 108

Balkenrost

Einzelne oder zusammengefügte Balken, die eine tragfähige Fläche bilden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 32

Balkenstern

Besondere Form einer Balkenlage, bei der mehreren Balken radial oder fächerförmig von einem Zentrum ausgehen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 33

Band

Dünnes, flaches Holz- oder Metallbauteil (meist als Windverband oder Verstärkung verwendet). Auch dekorative Form möglich.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 94 f.

Basisstock

Unterster konstruktiver Bereich eines Holzständerwerks oder eines mehrgeschossigen Gebäudes.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 87

Bauklammer

Eisernes Verbindungsmittel mit rechtwinklig gebogenen Enden zur Fixierung zweier Hölzer oder Verstärkung von Holzverbindungen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 64

Biegekraft

Krafteinwirkung senkrecht zur Längsachse eines Bauelements, die zu einer Biegebeanspruchung/Krümmung führt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 16, 55

Biegesteif

Eigenschaft einer Verbindung, bei der keine Verdrehung oder Rotation im Knotenpunkt möglich ist. Im historischen Holzbau selten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 66 f.

Biegezugfestigkeit

Fähigkeit eines Holz-)Elementes, einer Biegebeanspruchung ohne Verformung/Schaden zu widerstehen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 66

Binnenwandanschluss

Konstruktives Detail, das den Übergang oder Anschluss einer Innenwand an ein bestehendes Gefüge beschreibt. Kann auch gestalterisch ausgeprägt sein.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 130

Binnenwandvorstoß

Vorkragende Holzelemente aus dem Anschluss einer Binnenwand an eine quer dazu verlaufende Innen- oder Außenwand, v.a. im Blockbau
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 130

Blatt

Flächig ausgearbeiteter Teil eines Holzbauteils, meist als Anschlussholz bei einer Verblattung. Kann verschiedene Formen haben (z. B. Schwalbenschwanz).
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 38 f., 94 f., 129, 132

Blattaufnagelung

= Aufblattung. Eine Verbindung, bei der ein flächig reduziertes Holzstück ohne Sasse auf das Gegenholz aufgenagelt wird.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 38

Blattstoß

Längsverbindung zweier Hölzer über eine Blattverbindung
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 67

Blattstrebe

Schräges, aussteifendes Bauteil, das mit Blättern an angrenzende Bauteile angeschlossen wird.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 94, 113

Blattzapfung

Zapfenverbindung mit flacher Zapfenform, bei der der Zapfen dem Profil eines Blattes ähnelt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 61a, 69

Blindboden

= Fehlboden. Unterkonstruktion eines Bodens oder einer Decke, meist zur Aufnahme von Dämmung oder Schalung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Vgl. Abb. 166

Block

Bezeichnung für das einzelne massive Holzglied im Blockbau, meist horizontal verlegt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 71

Blockbau

Bauweise mit horizontal übereinanderliegenden, miteinander verbundenen Blockhölzern (Bohlen oder Balken), typischerweise mit Blockverkämmung an den Ecken.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 19, 30 f., 36, 65, 68, 71 ff.

Blockdach

Dachform, die aus gestuft ausgeführten Blockkränzen gebildet wird.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 79, 109

Blockholz

Das für den Blockbau verwendete massive Holzelement
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 71

Blockkammer

Raum innerhalb eines Gebäudes, dessen Wände in Blockbauweise ausgeführt sind.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 79

Blockkonsole

Vorkragendes Bauteil aus Blockhölzern, das als tragendes oder dekoratives Element dient. Häufig bei Vorkragungen und Erkern.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 74, 130

Blockkranz

Eine horizontale Lage von Blockhölzern im Blockbau. Mehrere Kränze übereinander bilden die Wand.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 36, 71, 73, 79, 130

Blockschwelle

Erster, meist massiver Blockbalken einer Wand, auf dem weitere Blockkränze aufgesetzt werden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 107

Blockzange

Konstruktionselement zur Verbindung und Verspannung von Blockkränzen, meist durch Einlassung von Keilen oder Dollen gesichert.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 74 f.

Diagonalbund

Ein Bund, der nicht rechtwinklig, sondern diagonal zur Gebäudeachse ausgerichtet ist. Dient z. B. zur Ausbildung polygonaler Grundrisse oder Giebelformen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 32

Diagonalstichbalken

Siehe → Eckstichbalken. Balken, der diagonal zur Hauptbalkenlage verläuft und häufig bei polygonalen oder auskragenden Bauformen verwendet wird.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 92

Diele

Bodenbelag aus Brettern oder Bohlen; in Abgrenzung zu anderen Brettprodukten bezeichnet „Diele“ häufig eine Funktion (als begehbare Fläche).
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 19, 31

Distanzholz

Kleines, zwischengelegtes Holzstück, das zur Abstandshaltung zwischen Hölzern dient. Verwendet z. B. im Blockbau zur Fugenbelüftung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 71

Distanzriegel

Riegel, der zwischen Ständern eingelegt ist, um einen bestimmten Abstand zu sichern, etwa für Öffnungen oder Ausfachungen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 88, 93

Dollen

Zylindrische oder profilierte Holzstifte, die zur Verbindung oder Positionssicherung von Hölzern verwendet werden (z. B. bei Bohlenwänden).
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 62, 71, 73, 76

Doppelgabelstütze

Stütze mit gabelartig ausgeformtem Kopfstück, das zwei angrenzende horizontale Hölzer (z. B. Balken) aufnimmt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 79

Doppelnut

Verbindungselement mit zwei parallelen Nuten zur Aufnahme von Federleisten oder zur Führung von Füllungen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 165a

Doppelzapfen

Zwei Zapfen an einem Anschlussholz, die in entsprechend zwei Zapfenlöcher im Gegenholz eingeführt werden – oft zur verbesserten Lastaufnahme.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 59a, 62d

Drift

= Trift. Ungebundene Holzflößerei, bei der Holzabschnitte lose in Flüsse eingebracht und mit dem Wasser transportiert wurden. Aufwendig in der Steuerung und Auffangung.

Drittelwalm

Dachform, bei der das Giebeldreieck im oberen Drittel abgeschrägt ist. Übergangsform zwischen Satteldach und Vollwalm.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 105

Druckband/-strebe/-blattstrebe

Aussteifende oder tragende Strebe, die Druckkräfte ableitet. Häufig in Dachkonstruktionen eingesetzt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 90, 101

Druckfestigkeit

Widerstandsfähigkeit eines Holzes gegenüber einer einwirkenden Druckkraft.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 6, 65

Druckholzzelle

Holzzellen bei Laubbäumen, die in Folge horizontaler äußerer Beanspruchung (z. B. Wind) eine höhere Druckfestigkeit ausbilden, treten auf der druckbelasteten, windabgewandten Seite des Stammes auf.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 92, 101, 113

Druckriegel

Riegel, der explizit zur Aufnahme von Druckkräften eingesetzt wird. Teil tragender Konstruktionen, z. B. in abgestrebten Bünden (z.B. liegender Stuhl).
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 92 f., 113

Dübel

→ Dollen. Holz- oder Metallstift zur Verbindung oder Sicherung von zwei überlappenden Bauteilen. Im Holzbau meist als runde oder kantige Holzdollen.

Durchsteckzapfung

Zapfenverbindung, bei der der Zapfen das Gegenholz vollständig durchdringt. Erkennbar an beidseitigem Austritt des Zapfens.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 61b, 62a, 63, 73

Eckaufblattung

Verbindung an einer Gebäudeecke, bei der das Anschlussstück als Blatt auf das Gegenholz aufgenagelt wird, ohne eingelassene Sasse.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 62a

Eckblattung

Form der Eckverbindung, bei der beide Bauteile zur Hälfte überblattet werden und rechtwinklig zusammenstoßen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 65a

Ecknase

Dekoratives oder funktionales Detail an der Ecke eines Bauteils, meist als vorspringender Winkel oder Absatz ausgeführt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 246

Ecksäule

Vertikal verlaufendes, tragendes Holzelement an der Gebäudeecke, häufig auch gestalterisch betont oder profiliert.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 244

Eckständer

Vertikales, tragendes Holzbauteil an einer Ecke, häufig Teil des Fachwerks. Trägt mehrere Bünde und leitet Lasten in die Schwelle.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 89 f., 130

Eckstichbalken

Schräg verlaufender Balken an einer Ecke, oft Teil einer Balkenlage mit sternförmiger oder diagonaler Ausrichtung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 92

Eckverbindung

Bau- oder Holzverbindung, bei der zwei Hölzer in einem Winkel, meist rechtwinklig, aufeinandertreffen. Verschiedene Ausführungen wie Blätter, Zapfungen oder Verkämmungen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 41, 53, 76

Eckverkämmung

Eckverbindung, bei der durch eine spezielle Verkämmung eine kraftschlüssige Verbindung der Bauteile erreicht wird.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 113

Eckverschränkung

Ähnlich der Eckverkämmung, jedoch mit flacher Einschnitttechnik, häufig bei Überblattungen in Ecken verwendet
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 113

Einblattung

Verbindung mit einem eingelassenen Blatt im Gegenholz (Sasse). Das Blatt kann verschiedene Formen haben, z. B. mit Haken oder Schwalbenschwanz.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 38 f.

Einfeldträger

Tragender Balken oder Träger, der lediglich an zwei Punkten aufliegt und dazwischen frei gespannt ist.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 69

Einhälsung

Spezielle Verbindung im Blockbau, bei der die Anschlussstücke schräg oder keilförmig ausgeschnitten sind. Dient der Aufnahme von Bewegung beim Schwinden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 45, 62b, 64, 115

Einklinkung

Geringfügige Einlassung eines Anschlussholzes in ein Gegenholz. Nur minimale Einschnitttiefe.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 38 f.

Einsatzzapfen

Zapfen, der in eine vorbereitete Aussparung eingesetzt wird, häufig zusätzlich mit Holznägeln oder Dollen gesichert.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 57, 62

Einschubbohle

Bohle, die horizontal in Nuten oder Auflager eingeschoben wird, meist zur Ausbildung von Böden oder Decken.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 166

Einschubbrett

Brett, das ähnlich wie eine Einschubbohle in eine Nut oder zwischen Traghölzer eingeschoben wird, z. B. in Deckenkonstruktionen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 166

Einschubdecke

Deckenkonstruktion, bei der Bohlen oder Bretter zwischen tragende Balken eingeschoben werden. Dient dem Raumabschluss und ggf. Dämmung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 166

Einzelvorstoß

Vorkragendes, einzelnes Holzbauteil, das sich aus der Fassade oder Konstruktion hervorhebt. Dient oft zur Dekoration oder als Auflager.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 110, 116, 118

Eisenband

Metallisches Band zur Verstärkung oder Sicherung von Holzverbindungen, häufig über Zapfen oder Riegel genagelt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 75

Eisennagel

Geschmiedeter, konisch zulaufender Metallnagel zur Fixierung von (Holz-)Verbindungen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 75

Erdgeschoss

Unterstes übertägiges Geschoss eines Gebäudes.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 81

Erdries

Natürliche oder künstlich angelegte Rinne im Gelände zum Holztransport durch Gleiten oder Rollen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 20

Erker

Auskragendes Bauteil, meist oberhalb des Erdgeschosses, oft mit eigenem Dach. Häufig dekorativ gestaltet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 126, 130

Eselsrücken

Geschwungene Form eines Bauteils, insbesondere im Bereich von Zierformen wie Traufbalken oder Streben.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 241, 245, 252

Eulenloch

= Firstfach. Kleine Öffnung im oberen Bereich des Giebels oder Daches, oft für Belüftung oder Licht gedacht.

Fächerstichbalkenlage

Anordnung von Balken, die fächerförmig von einem Mittelpunkt aus strahlen. Besonders bei polygonalen Grundrissen oder Turmkonstruktionen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 33

Fachwerk

Tragende Konstruktion aus einem Holzgerüst mit ausgefüllten Gefachen. Typisch für viele vorindustrielle Bauformen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 87, 126

Fällkeil

Keilförmiges Werkzeug zur Unterstützung beim Fällen von Bäumen. Wird in den Schnitt gesetzt, um die Fallrichtung zu beeinflussen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 20

Fallkerbe

Keilförmiger Einschnitt am Stammfuß, um die Richtung beim Fällen eines Baumes vorzugeben.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 20

Fällschnitt

Der Schnitt, mit dem der Baum im Bereich der Fallkerbe endgültig durchtrennt wird.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 20

Falschkern

Irregulär gefärbtes Kernholz ohne erhöhte Dauerhaftigkeit. Entsteht durch Ablagerung in Zelllumen, z. B. bei Buche oder Esche.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 17

Falz

Vertiefung oder Aussparung am Rand eines Holzbauteils zur Aufnahme eines anderen Elements, z. B. Brett oder Füllung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 27, 130 ff.

Falzhobel

Spezialhobel zur Herstellung eines Falzes an einem Holzstück.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 23

Farbkernbildung

Genetisch bedingte Ausbildung eines farblich abgesetzten Kernholzes (z. B. bei Eiche, Lärche, Kiefer). Verbunden mit höherer natürlicher Dauerhaftigkeit.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 17

Farbkernholz

Kernholz mit farbigen Einlagerungen. Es entsteht bei obligatorischer Farbkernbildung und ist in der Regel resistenter gegen Pilz- und Insektenbefall.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 17

Fase

Schräg abgehobelter oder geschnittener Rand eines Bauteils zur Vermeidung von Kantenschäden und zur optischen Gestaltung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 130, 132

Faser

Bezeichnung für die Längsstruktur des Holzes, entlang derer Zug- und Druckkräfte besonders gut aufgenommen werden. Entscheidend für Bearbeitung und Festigkeit.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 16, 18, 20, 24, 26 f., 41, 65 f.

Faszie

Gestaltungsform am unteren Abschluss des Dachüberstandes oder als vertikale Fläche unter der Traufe. Häufig profiliert oder verziert.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 132

Fehlboden

Deckenkonstruktion mit Einschub von Brettern oder Bohlen unterhalb der eigentlichen Deckenschicht, oft zur Aufnahme von Lehmfüllung oder Dämmung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 166

Feld

Kleinste flächige Einheit innerhalb eines Gefüges, begrenzt durch Ständer, Riegel, Schwellen oder Sparren.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 33 f., 87, 89

Feldband/-strebe/-blattstrebe

Aussteifende, oft schräge Holzglieder innerhalb eines Feldes (Gefachs), die zur Windaussteifung oder Lastabtragung beitragen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95

Feldriegel

Horizontales Holz innerhalb eines Feldes, meist zwischen zwei Ständern liegend, das als Teil des Fachwerks die Füllung begrenzt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95

Fensterband

Kombination mehrere einzelner Fensterabschnitte zu einem größeren, querrechteckig-bandartigen Gruppenfenster
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 237

Fenstererker

Fensterkonstruktion, bei der Rahmung und Fensterfläche eines einzelnen Fensters oder einer Fenstergruppe vor die übrige Wandfläche treten. Die Ausladung ist meist flach, und nicht vorkragend.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 232, 237

Fensterständer

Senkrechtes Holzglied zur seitlichen Begrenzung einer Fensteröffnung im Fachwerkgefüge.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95

Fensterstiel

Horizontales oder vertikales Holz zur weiteren Unterteilung oder Befestigung eines Fensters innerhalb eines Gefachs.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95

Fersenversatz

Schräge Form des Versatzes am unteren Ende eines schräg einbindenden Holzes, z. B. eines Sparrens.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 40

First

Oberste Linie oder Punkt eines Daches, an dem zwei Dachflächen zusammentreffen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 32, 81, 83, 104 f., 110

Firstfach

Gefach im Bereich des Dachfirsts, oft dreieckig oder trapezförmig, teils als Zierfläche gestaltet oder zur Belüftung geöffnet (Eulenloch).
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 106

Firstgerüst

Teil des Dachgerüsts im Firstbereich, häufig aus Firstständern, Firsträhmen und Firstpfetten bestehend.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 81, 83 ff., 89 ff., 113

Firstnagelung

Befestigungsmethode im Bereich des Dachfirsts, bei der z. B. Sparren oder Rofen durch Nägel an der Firstpfette gesichert werden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 185

Firstpfette

Längslaufendes Traghorizontales im Firstbereich, auf dem die Sparren aufliegen und das zur Aussteifung und Lastverteilung dient.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 183

Firsträhm

Längs verlaufender Rähm im Bereich des Dachfirsts, auf dem Firstständer oder andere Elemente ruhen. Teil des Firstgerüsts.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 83

Firsträhmriegel

Querliegender Riegel zur Verbindung von Firstständern im oberen Dachbereich, trägt zur Aussteifung bei.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 90 f.

Firststuhlstrebe

Strebe zur Aussteifung eines sogenannten Firststuhls, einem besonderen Gerüsttyp im Dach.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 90

Firstverblattung

Verbindung der Sparren oder Rofen am First durch eine Blattverbindung ohne Zapfen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 72

Firstverzapfung

Zapfenverbindung im Bereich des Firsts, z. B. zwischen Sparren und Firstpfette.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 72

Firstzierständer

Gestalterisch hervorgehobener Firstständer, häufig geschnitzt oder profiliert, besonders bei repräsentativen Bauten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 90

Flachbogen

Gebogener Abschluss (z. B. einer Tür- oder Fensteröffnung).
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 252

Flachrelief

Reliefdarstellung mit geringer plastischer Erhebung, z. B. zur Dekoration von Balkenköpfen oder Brettflächen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 239

Flanke

Seitlicher Bereich eines Holzes; im Zusammenhang mit Verbindungen ist sie die Fläche, auf der etwa ein Zapfen oder ein Blatt ansetzt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 46, 63

Flächenlast

Last, die gleichmäßig über eine Fläche verteilt auf ein Bauteil wirkt, z. B. Schnee auf einem Dach oder ein Fußbodenbelag.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 83

Flechtwand

= Flechtwerk. Wandfläche, die durch ein verflochtenes Holzgeflecht (z. B. Haselruten) gebildet wird, meist mit Lehm verputzt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 13, 87, 96

Flechtwerk

Geflecht aus dünnen Holzruten, das in Gefache eingelegt wird und mit Lehm oder Mörtel verstrichen ist. Traditionelle Ausfachungstechnik.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 13, 87, 96

Fleckling

= Kantholz. Bezeichnung für kantig behauenes oder gesägtes Holzstück mit quadratischem oder rechteckigem Querschnitt.

Fledermausgaube

Kleine, geschwungene Dachgaube mit weichem Übergang zur Dachfläche.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 107

Floß

Schwimmende Konstruktion aus zusammengebundenem Holz zum Transport auf Flüssen. Wichtige historische Form des Holzferntransports.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 21 ff.

Floßauge

= Wiedloch. Rundliches oder geschlitztes Bohrloch zur Durchführung von Wieden (Weidenruten) bei der Floßbindung.

Floßzug

Kette oder Reihung von mehreren zusammengebundenen Flößen, die gemeinsam auf dem Wasserweg transportiert werden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 21

Flößerzeichen

Eingeritzte oder eingehauene Markierung auf Floßholz zur Kennzeichnung von Herkunft, Eigentum oder Holzart.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 23

Flugrähm

= Freirähm. Ein Rähm, der frei über einem Raum liegt, ohne durchgehende Stützen bis zum Boden.

Flugdach

= Vordach. Dachüberstand, der ohne tragende Stützen nach außen hinausragt, oft über Eingängen oder Erkern.

Fluggespärre

= Freigespärre. Sparrenpaar, das keinen durchgehenden Firstanschluss hat und frei über einem Raum aufliegt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 118

Freigespärre

Dachtragwerk mit freiliegenden Sparren ohne durchgehenden Firstanschluss. Verwendet z. B. bei Schleppdächern oder Anbauten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 118

Freirofen

Unabhängig stehender Rofen ohne durchgehende Verbindung zum restlichen Dachtragwerk.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 118

Freistehender Ständer/Stütze

Ständer oder vertikale Stütze, die nicht in einem Wandverband eingebunden ist, sondern freistehend Lasten aufnimmt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 90

Frühholz

Teil des Jahrrings, der im Frühjahr gebildet wird. Besteht aus dünnwandigen, großvolumigen Zellen und ist hell gefärbt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 13, 16

Fuchsschwanz

Handgeführte Säge mit breitem Blatt, vor allem für kleine Schnitte längs oder quer zur Faser geeignet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 26

Fugennagel

Kurzer, schräg eingeschlagener Holznagel, der zwischen Blatt und Sasse sitzt und ein Verdrehen des Blattes verhindert.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 38, 62, 129

Füllholz

Holzstück zur Ausfüllung von Fugen oder Zwischenräumen im Holzbau, z. B. zwischen Riegeln und Pfosten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 96, 122

Fußband/-strebe/-blattstrebe

Aussteifendes, schräg verlaufendes Holzbauteil im unteren Bereich des Gefüges, meist zwischen Schwelle und Ständer.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 94, 101

Fußpfette

Niedrig liegende Pfette im Dachtragwerk, meist an der Traufe angebracht.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 183

Fußwinkelholz

Winkelförmig eingesetztes Holz am unteren Gerüstbereich, zur Versteifung oder Kraftumleitung zwischen vertikalen und horizontalen Bauteilen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95

Gabelaufblattung

Eckverbindung, bei der zwei Hölzer gabelartig überblattet werden, um einen kraftschlüssigen Anschluss herzustellen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 93

Gabeleinblattung

Einseitige, gabelartige Verbindung durch Einblattung an einem Bauteil, z. B. einem Ständer oder einer Riegelgabelung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 62a

Gabelzapfung

Zapfenverbindung, bei der das Zapfenende gabelartig ausgebildet ist, um höhere Festigkeit oder bessere Führung zu gewährleisten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Zu Abb. 61a

Gattersäge

Maschinelle Säge mit mehreren parallelen Sägeblättern, in einem Rahmen geführt. Diente dem rationellen Auftrennen von Stämmen in Bohlen oder Bretter.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 26

Gaube

Dachaufbau zur Belichtung und Belüftung eines Dachraums. Meist mit der Stirn vertikal auf die Dachfläche aufgesetzt mit eigenem kleinen Dach.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 107, 126

Gebälk

= Balkenlage. Gesamtheit der tragenden, horizontalen Balken in einer Decke oder Geschosslage.

Gefach/Gefachfeld

Einzelfläche zwischen tragenden Hölzern eines Fachwerks. Wird meist mit Lehm, Flechtwerk oder Ziegel ausgemauert.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 13, 69, 87, 89, 126

Gefachholz

Quer- oder Längsholz innerhalb eines Gefaches, z. B. Stiele oder Riegel, die der Füllung Struktur geben.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95

Gefachstiel

Senkrechter Holzsteg innerhalb eines Gefaches zur Aufnahme oder Unterteilung der Ausfachung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 165a

Gefachstrebe

Schräges Holz innerhalb eines Gefaches, dient der Aussteifung oder dekorativen Gestaltung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 239–241

Gefüge

Sämtliche tragenden und verbindenden Elemente eines historischen Holzbaus. Umfasst Gerüst, Aussteifung, Verbindung und Bekleidung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 38, 41, 55, 87 f., 125

Gefügeknoten

Stelle, an der mehrere Holzverbindungen zusammenlaufen. Komplexe Verbindungen mit hoher statischer Bedeutung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 37

Gegenholz

Das Bauteil, in das ein anderes Holz (Anschlussholz) eingreift – z. B. bei Zapfungen oder Blättern.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 37 ff., 120

Gehrung

Schräg ausgeführter Schnitt (meist 45°) zur Verbindung von Hölzern in Ecken, z. B. bei Riegeln oder Leisten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 130

Gehrungsblatt

Blattverbindung mit auf Gehrung geschnittenen Flächen. Ermöglicht optisch saubere und bündige Eckverbindungen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 61a

Gerüst/Holzgerüst

Tragstruktur eines Bauwerks aus vertikalen und horizontalen Hölzern. Gliedert sich in tragende, aussteifende und schließende Elemente.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 32 f., 41, 68 f., 81 ff., 87, 122

Gerüstelement

Einzelkomponente eines Holzgerüsts, z. B. Ständer, Riegel, Strebe. Wird nach Funktion unterschieden: tragend, aussteifend, schließend.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 65, 68 ff., 87 ff., 94, 112 f., 122 f., 126

Geschoss

Ebene eines Gebäudes zwischen zwei Decken, meist durch Geschossbalkenlage definiert.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 81, 85, 89

Geschossbalkenlage

Horizontale Tragebene eines Geschosses. Besteht aus parallel verlaufenden Balken, meist in Längsrichtung des Gebäudes.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 81, 85

Geschossdeckenbalken

Tragbalken in einer Decke, die die Lasten eines Geschosses aufnehmen und weiterleiten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 92

Geschossdeckenriegel

Horizontales Holz im Bereich der Geschossdecke, das zur Verbindung der Konstruktion oder zur Aufnahme von Füllungen dient.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 85, 92

Geschosslangriegel

Langer Riegel, der parallel zur Gebäudelängsachse verläuft. Dient der Verbindung und Aussteifung von Wandteilen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 85, 92

Geschossquerriegel

Riegel in Querrichtung zur Gebäudestruktur. Verbinden z. B. Ständer oder dienen als Auflager für Deckenbalken.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 85

Geschossriegel

Allgemeine Bezeichnung für Riegel im Geschossbereich. Dienen der Aussteifung und Verbindung der Wandglieder.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 34, 85, 92 ff.

Geschossriegelkette

Reihung mehrerer Riegel auf einer Ebene im Geschossbereich zur Erhöhung der Stabilität und zur Aufnahme von Lasten oder Füllungen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 141

Geschosswand

Senkrechtes Wandfeld innerhalb eines Geschosses, bestehend aus Ständern, Riegeln und Ausfachung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 89

Geschosswandfeld

Einzelnes Wandfeld innerhalb einer Geschosswand, definiert durch umgebende Ständer und Riegel.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 89

Geschosswandzone

Horizontale Gliederungsebene einer Geschosswand, z. B. unterteilt in Brüstungs-, Fenster- und Sturzbereich.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 89

Gespärre

= Sparrenpaar. Zwei gegenüberliegende Sparren, die im First zusammenlaufen und das Dachtragwerk bilden.

Gestör

Teil des Flößmaterials, bestehend aus einer bestimmten Anzahl zusammengebundener Hölzer, die ein transportfähiges Element bilden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 22 f.

Giebel

Obere, meist dreieckige Wandfläche zwischen den geneigten Dachflächen, häufig besonders gestaltet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 74, 105 f.

Giebelfußwalm

Spezielle Walmdachform, bei der der Giebel nur im unteren Bereich abgeschrägt ist – eine Mischform aus Sattel- und Walmdach.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 106

Giebelständig

Ausrichtung eines Gebäudes, bei der der Giebel zur Straße oder Hauptblickrichtung zeigt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 104

Giebelstocksparren

Sparren im Bereich des Giebelstocks, oft verkürzt oder durch Stichbalken ergänzt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 94, 150

Giebelwand

Senkrechte Wandfläche im Giebelbereich, oft tragend, mit Fenster- oder Zieröffnungen versehen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 143, 174

Gittermuster

Regelmäßiges, sich wiederholendes Muster z. B. in der Ausfachung oder in dekorativen Fachwerkformen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 130

Glockendach

Rundlich geschwungene Dachform, ähnlich einer Glocke, häufig bei Türmen oder Pavillons eingesetzt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 106

Grabendach

Dachform mit eine alternierenden Folge von gegenläufig ausgerichteten Dachflächen, bei denen mindestens eine Kehle (Graben) entsteht; meist eine Serie parallel angeordneter Satteldachabschnitte.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 105

Grat

Linie, an der zwei Dachflächen in einem Winkel zusammentreffen, wobei beide Flächen von dem G. weg fallen; Gegenstück zur Kehle
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 104

Gratbogensparren

Gebogener Sparren im Bereich eines Grats, häufig notwendig bei geschweiften Walmdächern oder Sonderformen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 190

Gratbund

Konstruktionsbund, der im Bereich eines Grates liegt, also an der Verbindung zweier schräger Dachflächen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 113

Gratfaltendach

Sonderform eines Daches mit faltenartigen Gratverläufen, meist in polygonalen Grundrissen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 106

Gratleiste

Dünne Leiste, die im Bereich eines Grats aufgebracht wird, z. B. zur Abdeckung oder Stabilisierung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 73

Gratrofen

Schräg verlaufender Rofen entlang der Gratlinie, der zwei geneigte Dachflächen verbindet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 94

Gratschifterrofen

Rofen, der im Bereich des Grates an den Gratrofen anschließt der schräg zur Dachfläche steht. Trägt zur Ausbildung des Gratbereichs bei.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 57, 94

Gratschiftersparren

Sparren, der im Bereich eines Grates an den Gratsparren anschließt
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 57, 94

Gratspanten

Spanten (Tragrippen) in gewölbten Holzkonstruktionen, die entlang eines Grates verlaufen. Vor allem in Kuppeln oder Gewölben.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 123

Gratsparren

Schräg verlaufender Sparren entlang der Gratlinie, der zwei geneigte Dachflächen verbindet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 94

Gratstichbalken

Schräg einbindender Balken im Bereich des Grates, dient der statischen Abstützung und der Lastabtragung im Dach.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 93

Grundrissfeld

Einzelnes Feld in der Darstellung des Baugrundrisses, abgegrenzt durch konstruktive Elemente wie Ständer oder Riegel.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 33

Grundschwelle

Unterste horizontale Holzlage eines Holzgerüsts, auf der die Ständer stehen und die Last in das Fundament ableiten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 90

Gwätt/Gwättkopf

= Vorstoß. Vorkragendes Bauteil, besonders an Ständerköpfen oder Erkern. Der Begriff ist regionalsprachlich geprägt.

Hahnenbalken

Syn. oberster Kehlbalken bei Dachwerken mit mehr als einer Kehlbalkenebene, horizontal zwischen gegenüberliegenden Sparren zur Aussteifung und Reduktion der Spannweite.

Hakenanblattung

Spezielle Blattverbindung mit hakenförmiger Form, die ein Verdrehen des Blattes verhindert und für bessere Zugfestigkeit sorgt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 59a,b

Hakenblatt

Verbindung in Form eines Hakenprofils, bei dem der eingreifende Teil gegen Herausziehen gesichert ist.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 70, 121

Hakenblattstoß

Verbindung zweier Hölzer durch Hakenblatt, bei der die Teile längs miteinander verbunden sind.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 67

Hakeneckblattung

Eckverbindung zweier Hölzer mit Hakenblattprofil, um eine hohe Zugfestigkeit erzielen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 65a, 250

Hakeneckkämmung

Eckverbindung mit Kämmung, bei der eine hakenförmige Profilierung zusätzliche Verdrehsicherung bietet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 65b

Hakensplint

Holzstift mit Hakenform zur zusätzlichen Sicherung einer Holzverbindung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 62

Halbholz/Hälbling

Halbquerschnitt eines Balkens
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 30, 71, 75

Hälblingsblockbau

Blockbauweise aus Halbquerschnitten
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 71

Halbwalm

Dachform, bei der der obere Teil eines Giebels durch eine schräge Fläche ersetzt wird – eine Kombination aus Walm- und Satteldach.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 177

Halsriegel

= Riegel. Horizontales Bauteil innerhalb eines Fachwerks, dient der Verbindung und Aussteifung zwischen Ständern.

Handelsmarke

Markierung an Holzprodukten, die Herkunft, Bearbeitung oder Eigentum kennzeichnet – häufig im Floßholztransport verwendet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 23

Hängebund

Spezieller Dachkonstruktionsbund, bei dem hängende Elemente (z. B. Hängepfosten oder Hängewerke) zur Lastabtragung dienen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 101, 116 f.

Hängeholz

Vertikal hängendes Bauteil zur Unterstützung horizontaler Tragglieder wie z. B. Riegeln oder Sparren.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 92, 101 f., 112, 116

Hängenagel

Nagel oder Stift zur Sicherung von hängenden Verbindungen oder Bauteilen im Dachtragwerk.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 62

Hängesäule

= Hängeholz. Vertikales Tragglied, das ohne Auflager frei hängend konstruiert ist.

Hängewerk

Dachtragwerk mit Hängesäulen oder -riegeln zur Überbrückung großer Spannweiten bei reduziertem Materialeinsatz.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 101, 116

Herzbohle, -brett

= Kernbohle, -brett. Aus dem inneren (kernnahen) Bereich eines Stammes geschnittenes Brett mit besonderen Eigenschaften.

Hinterhaus

Gebäudeteil, der hinter dem straßenseitigen Hauptgebäude liegt, häufig mit separater Nutzung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 79

Hobel

Werkzeug zur Glättung, Formung oder Fasenbearbeitung von Holzoberflächen. In zahlreichen historischen Varianten belegt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 24, 27, 29

Hochfirstständer

Vertikales Bauteil im Dachgerüst, das direkt unter der Firstpfette steht und diese stützt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 83, 90

Hochfirstständergerüst

Gerüstform mit durchgehenden Hochständern bis zum First. Weit verbreitet im traditionellen Dachstuhlbau.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 83

Hochspitzständer

Sonderform des Hochständers, besonders hoch ausgebildet, häufig in turmartigen Dachformen oder exponierten Zonen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 83, 90

Hochspitzständergerüst

Gerüstform mit Hochspitzständern, besonders bei steilen Dächern oder repräsentativen Gebäuden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 83, 90, 93

Hochständer

Ständer, der über mehrere Geschosse hinweg durchläuft. Charakteristisch für bestimmte regionale Bauweisen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 83

Hochständergerüst

Gerüstform, bei der vertikale Ständer über mindestens zwei Geschosse reichen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 83

Hochstock

Oberste separat abgebundene Einheit eines Holzbaus, mindestens das Dachwerk und ein Teil des Unterbaus
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 81

Hochstrebe

Lang gezogene Strebe zur Aussteifung eines hohen Wand- oder Gerüstfeldes, insbesondere bei mehrgeschossigen Gebäuden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 85, 90

Hochstrebengerüst

Gerüst mit betont hohen Streben, typischerweise zur zusätzlichen Aussteifung hoher Wandfelder.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 85

Hochstud

= Hochfirstständer. Regionalsprachliche Bezeichnung für durchgehende, hohe Ständer bis zum First.

Hochunterfirstständer

Ständer, der nicht direkt bis zur Firstpfette reicht, sondern kurz darunter endet und dort mit einem Rähm oder Querholz abschließt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 83, 90

Hochunterfirstständergerüst

Gerüstkonstruktion mit Hochunterfirstständern, die im oberen Bereich über Rähme verbunden sind.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 83

Hohleisen

Werkzeug mit hohl ausgeschliffener Klinge, z. B. zur Bearbeitung von Kehlen oder Profilierungen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 29, 34

Hohlkehle

Geschwungene, konkave Profilform an Leisten, Schwellen oder anderen Holzbauteilen – sowohl konstruktiv als auch dekorativ verwendet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 73, 130, 132

Holzausgleichsfeuchtigkeit

Diejenige Holzfeuchtigkeit, bei der das Holz im Gleichgewicht mit der umgebenden Luftfeuchte steht. Wichtig für Maßhaltigkeit und Formstabilität.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 17, 76

Holzbolzen

Runder oder vierkantiger Verbindungsdübel aus Holz, meist zur Sicherung von Zapfen oder zur Verbindung überlappender Teile.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 62, 75

Holzgerüstbau

Bauweise mit tragendem Holzgerüst aus Ständern, Riegeln, Schwellen und Aussteifungen. Typisch für den vorindustriellen Holzbau Mitteleuropas.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 34, 65, 81 ff., 87, 125

Holzgewölbe

Deckenkonstruktion in gewölbter Form, ausgeführt in Holz. Historisch z. B. als Tonnen-, Rippen- oder Kuppelgewölbe.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 122 ff.

Holz-Tonnengewölbe

Gewölbe in Tonnenform aus Holzbauteilen, z. B. durch gebogene Bohlen oder gebogene Rippenkonstruktionen ausgeführt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 122

Holzkuppel

Kuppelförmige Konstruktion aus gebogenen oder radial geführten Holzelementen. Selten, meist im sakralen oder herrschaftlichen Bau verwendet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 122

Holznagel

Konisch oder zylindrisch geformter Nagel, i.A. aus Hartholz, zur Verbindung von Zapfen, Blättern oder Überblattungen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 23, 38 f., 61 f., 66 f., 130, 132

Holznagelloch/Nagelloch

Vorgebohrtes Loch für die Aufnahme eines Holznagels, häufig leicht versetzt zur Erzeugung einer „Zugwirkung“ beim Eintreiben.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 22, 32, 34

Holzrippe

Gekrümmtes oder gerade geführtes Tragglied bei Holzgewölbe, z. B. in Kuppeln oder Tonnendächern.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 123

Holzrippengwölbe

Gewölbeform, bei der die tragende Struktur durch Rippen aus Holz gebildet wird.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 225

Holzschwert

Länglich-schmaler Holzstab, oft zugespitzt, z. B. als Sicherungselement für Verblattungen oder zum Keilen verwendet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 62

Jagdzapfen

Zapfen mit besonderer Form (Anschrägung), der sich auch nachträglich in ein bestehendes Gefüge einsetzen lässt
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Zu Abb. 69

Jahrring

Jährlich gebildeter Wachstumsring im Holz, bestehend aus Früh- und Spätholz. Dient zur Altersbestimmung und Beurteilung der Holzeigenschaften.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 13, 18 f.

Joch

Im Holzbau bezeichnet ein Joch die in die horizontale projizierte Untereinheit innerhalb des Gerüsts. Es ist die kleinste Einheit innerhalb einer Raumzone, die durch den Abstand zwischen zwei Bundachsen definiert wird. Joche gliedern also das Gebäude in Felder und werden durch tragende Elemente wie Bundständer, Schwellen und Rähme begrenzt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 33, 87

Jochstrebe

Die Jochstrebe ist ein aussteifendes Gerüstholz innerhalb eines Jochs (Querzone), das diagonal zwischen tragenden Hölzern verläuft. Sie verbindet typischerweise Schwelle und Bundständer oder andere tragende Elemente in einer Querzone und bildet mit diesen ein statisch wirksames Dreieck. Ziel ist die Sicherung gegen seitliches Ausweichen (Wind, Horizontalkräfte) und die Herstellung eines biegesteifen Knotens. Ihre Anordnung ist funktional und entspricht dem Prinzip der Dreiecksversteifung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 94; Abb. 150

K-Figur

Schmuckform im Wandgefüge: Gestaltung mit zwei schräg gestellten Hölzern, die sich in der Mitte kreuzen und eine stilisierte „K“-Form ergeben. Dient der optischen Strukturierung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 129; Abb. 241

Kaiserstiel

= Dachspitzständer.

Kambium

Zellteilungsfähige Schicht im lebenden Baum, die Zellen für das Holz (nach innen) und den Bast (nach außen) bildet. Es trennt den äußeren vom inneren Stammbereich und ist für das Dickenwachstum verantwortlich.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 13; Abb. 2

Kamm/Kammsteg

Bestandteil einer Verkämmung (v. a. bei Überkämmungen): Erhöhter, meist mittiger Steg am Anschlussholz, der in eine entsprechende Aussparung (Kammsitz) im Gegenholz greift und die Lage sichert. Dient der Kraftübertragung und Verhinderung des Verrutschens.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 40; Abb. 54

Kammsitz

Ein Kammsitz ist die negativ ausgebildete Passform zu einem Kammsteg bei einer Verkämmung. Er wird in das Gegenholz eingeschnitten und nimmt den Kammsteg auf, wodurch eine formschlüssige, gegen Verschiebung gesicherte Verbindung entsteht. Der Kammsitz kann ein- oder beidseitig ausgeführt sein und dient der präzisen Lastübertragung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 40; Abb. 54, 55

Kammstege (Kämme)

Kammstege, kurz „Kämme“, sind profilierte Einschnitte in der Holzverbindungstechnik, die bei Verkämmungen als formschlüssige Verbindungselemente fungieren. Sie verhindern das Verschieben der Hölzer und sorgen für eine hohe Lastübernahmefähigkeit bei gleichzeitig minimaler Querschnittsschwächung. Kämme sind charakteristisch für horizontale Holzverbindungen wie An- oder Überkämmungen und können in verschiedenen Formen (einseitig, doppelt, mehrfach) auftreten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 40; Abb. 54, 55

Kantholz

Ein Kantholz ist ein Bauholz mit annähernd quadratischem oder leicht rechteckigem Querschnitt. Es ist stärker dimensioniert als eine Latte, unterscheidet sich vom Balken insofern, als dass der Querschnitt keinen Kern hat; daher meist geringere Dimensionen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 31; Abb. 32

Kantholzblockbau

Eine Sonderform des Blockbaus mit rechtwinklig behauenen, d. h. kantholzigen Balken, bei dem die Waldkante entfernt wurde. Ziel ist eine gleichmäßige Querschnittsform über die gesamte Länge. Häufig für regelmäßige Konstruktionen verwendet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 30, 71 f.; Abb. 87, 89, 90, 92, 95, 96, 115, 116

Kappenvordach

Ein kleines Vordach mit gewölbter oder geneigter Abdeckung über Öffnungen (z. B. Türen, Fenster). Dient dem Witterungsschutz und ist konstruktiv als selbstständiges Bauelement ausgebildet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 120; Abb. 221

Karnies

Eine geschweifte oder gekehlte Profilform in der Gestaltung von Hölzern, z. B. an Riegeln, Gesimsen oder anderen Bauteilen. Wird mit Hobeln ausgeführt und ist oft Teil profilierter Schmuckelemente.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 27, 130, 132; Abb. 244, 246

Karniesprofil

Ein Karniesprofil ist ein konkav-konvex geschwungenes, dekoratives Profil, das meist in der Fassaden- und Balkenbearbeitung eingesetzt wurde. Es ist ein zierendes Element der Gestaltung im historischen Holzbau, das vor allem an Balkenenden, Schwellen oder Konsolen zum Einsatz kam. Das Karniesprofil ist Ausdruck handwerklicher Ausformung und kann mit dem Profilhobel erzeugt worden sein.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 130, 132; Abb. 244

Karniesstab

Der Karniesstab ist eine Profilform, die als Karniesprofil (s.o.) ausgeführt wird und stabförmig auftritt. Er dient als Gliederungselement oder als Abschluss in dekorativen Holzfassaden. Er findet sich z. B. an Fenster- oder Türrahmen sowie an Traufbalken.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 130, 132; Abb. 244

Kassettendecke

Decke mit regelmäßiger Einteilung in Felder (Kassetten), meist mit dekorativer Gestaltung. Konstruktion und Ornamentik werden zusammengeführt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 166

Kastenkonstruktion

Die Kastenkonstruktion bezeichnet ein spezielles Konstruktionsprinzip des Wandaufbaus, bei dem ein geschlossener, kastenartiger Hohlraum durch Wandungen aus Bohlen, Brettern oder anderen flächigen Elementen geschaffen wird. Diese Konstruktionsform konnte statisch, raumklimatisch oder zur Dämmung genutzt werden und war zumeist Bestandteil sekundärer Ausbauten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95

Katzenbaum

= Unterfirstriegel.

Kegeldach

Dachform mit kreisrunder Grundfläche und konischer Neigung der Dachflächen zu einem Punkt. Üblicherweise bei Türmen oder runden Bauten verwendet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 178

Kehlbalken

Der Kehlbalken ist ein horizontales, statisch tragendes Holz im Dachstuhl, das zwei gegenüberliegende Sparrenpaare verbindet. Er dient der Reduzierung der Spannweite der Sparren und der Stabilisierung des Dachgerüsts. Je nach System können Kehlbalken ein- oder mehrlagig eingesetzt werden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 90, 112; Abb. 150

Kehlbalkendach

Das Kehlbalkendach ist eine Dachform, bei der sich die Haupttragkonstruktion aus Sparren und dazwischen eingespannten Kehlbalken zusammensetzt. Die Kehlbalken wirken als horizontale Zugelemente, die das Auseinanderdrücken der Sparren verhindern. Diese Dachform erlaubt größere Spannweiten als reine Sparrendächer.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 107, 112; Abb. 150

Kehlbalkenlage

Die Kehlbalkenlage ist die Ebene bzw. Schicht im Dachwerk, in der die Kehlbalken verlaufen. Sie liegt meist in halber oder zwei Drittel Höhe zwischen Traufe und First. Sie dient der Stabilisierung und unterstützt das Tragwerk gegen Durchbiegung sowie die Abtragung von Lasten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 112; Abb. 150

Kehlbalkensparren

Ein Kehlbalkensparren ist ein Sparren, der mit einem Kehlbalken verbunden ist und gemeinsam mit diesem ein Tragwerkselement des Daches bildet. Diese Bauteile agieren als Einheit, bei der der Kehlbalken die Zugkräfte, der Sparren die Druckkräfte aufnimmt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 112; Abb. 150

Kehle

Die Kehle ist ein Begriff aus dem Bereich des Daches und bezeichnet die innere Linienführung bzw. die Schnittlinie zweier Dachflächen, die in einem Hohlwinkel (Konkavwinkel) aufeinandertreffen. Sie stellt die tiefste Stelle zwischen zwei aneinanderstoßenden Dachflächen dar und muss besondere konstruktive Maßnahmen zur Ableitung von Regenwasser berücksichtigen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 105; Abb. 174

Kehlfaltendach

Eine spezielle Dachform, bei der zwei Dachflächen an einer Kehle aneinanderstoßen und sich dabei auffalten. Wird insbesondere bei polygonalen Grundrissen oder im Übergang zu Nebengebäuden genutzt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 106; Abb. 178

Kehlfries

Bildlich dargestelltes, schmückendes Element im Bereich der Kehlbalkenlage oder am Übergang zwischen Wand und Dach. Keine textliche Definition vorhanden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 245

Kehlgebälkriegel

Ein horizontaler Riegel im Bereich des Kehlgebälks (zwischen Kehlbalken und Dachfläche), dient der Aussteifung und lastverteilenden Wirkung. Bestandteil von ausgesteiften Dachwerken.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 93; Abb. 150, 159

Kehlholz

Als Kehlholz wird das Bauteil bezeichnet, das die Kehllinie im Dachverlauf konstruktiv bildet oder verstärkt. Es kann sich um eine zusätzliche Bohle oder ein speziell zugerichtetes Sparrenteil handeln. Die Aufgabe liegt in der Ausbildung und Verstärkung der Kehle zur Sicherung der Dachhaut und Ableitung von Wasser.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 105; Abb. 174

Kehlriegel

Eine Untergruppe der Riegel, die im Kehlbereich des Dachwerks liegt. Dient der horizontalen Verbindung und Aussteifung der Dachkonstruktion und leitet Kräfte zwischen Sparren, Kehlbalken und anderen Dachhölzern.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 93 ff.; Abb. 150, 154, 155, 203

Kehlschifter

Ein geneigt verlaufender Dachbalken, der in der Kehle von zwei Dachflächen angeordnet ist und dort auftreffende Sparren aufnimmt. Wird schräg eingeschnitten (Schifterschnitt).
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 57

Kehlschifterrofen

Eine spezielle Ausführung des Kehlschifters als Rofen, also als aufliegendes Dachtragholz. Kombiniert Funktion des Kehlschifters mit einem Rofen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 94; Abb. 150, 174

Kehlschiftersparren

Ebenfalls ein Kehlschifter, aber in Form eines Sparrens (nicht Rofen). Schräg geneigtes Holz in der Dachkehle, trägt andere Sparren und wird über Schifterschnitt angeschlossen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 94; Abb. 150, 174

Kehlsparren

Sparren, die im Bereich der Kehle verlaufen. Tragen Dachlasten auf schräg geneigten Dachflächen und leiten sie ab.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 94; Abb. 150, 174

Kehlung

Die Kehlung ist die ausgehöhlte, konkave Ausformung einer Kante oder Fläche, meist im Bereich von Zierprofilen oder an Kehlen von Dächern. Im historischen Holzbau wurde die Kehlung handwerklich mit Zieh- oder Profilhobel hergestellt und ist Teil der Profilgestaltung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 130, 132; Abb. 244

Keil

Ein Keil ist ein schräg zulaufendes, meist keilförmig zugespitztes Holzstück, das zum Verpressen, Verspannen oder Arretieren zweier Holzelemente verwendet wird. Er wirkt als Verbindungsmittel durch das Erzeugen einer Querkraft beim Eintreiben.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 62; Abb. 74

Keilbohle

= Schließbohle.

Keilbolzen

Ein Keilbolzen ist ein spezieller metallischer Bolzen, der an einem Ende keilförmig ausgearbeitet ist oder durch Einschlagen mehrerer Keile verspannt wird. Im vorindustriellen Holzbau diente er der kraftschlüssigen Verbindung, etwa bei Hängewerken oder zur Sicherung von Zughölzern.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 64; Abb. 75

Keilnut

Eine V-förmige Nut, z. B. zur Aufnahme einer Keilfeder oder zum Zusammenfügen von Holztafeln.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 165a

Keilsplint

Ein Keilsplint ist ein Metall- oder Holzelement zur Sicherung eines Bolzens. Der Keilsplint wird durch ein Loch im Bolzen gesteckt und dann durch das Einschlagen eines Keils gespreizt oder gesichert. Diese Technik wurde zur Sicherung gegen Herausziehen genutzt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 64; Abb. 75

Keilverbindung

Die Keilverbindung ist eine Verbindung zweier Hölzer durch Einschlagen eines oder mehrerer Keile. Die Verbindung kann dauerhaft oder lösbar sein und dient der Sicherung oder Verpressung, etwa in Zapfenlöchern, an Bolzenenden oder in Sparrenanlagen. Besonders bei Flößen wurden Keile als Wiedkeile zur Sicherung der Wieden verwendet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 22, 62; Abb. 10, 74

Keilzapfen

Der Keilzapfen ist eine Sonderform des Zapfens, bei dem durch einen zusätzlichen Keil (oft von oben) die Verbindung gesichert oder verpresst wird. Diese Verbindung ist kraftschlüssig und kommt bei stark belasteten Bauteilen vor, bei denen ein erhöhter Zugwiderstand erforderlich ist.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 61; Abb. 69

Kerbe

Die Kerbe ist ein Einschnitt ins Holz, der entweder der Verbindung dient (z. B. bei einer Aufklauung) oder als vorbereitende Maßnahme für Bohr- oder Schneidarbeiten genutzt wird. Auch als gestalterisches Mittel kommt sie vor. Sie hilft z. B. beim Ansetzen eines Bohrers zur Herstellung eines Floßauges.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 22, 29; Abb. 12, 27

Kerbmarke

Die Kerbmarke ist eine durch Einschlag einer Kerbe entstandene Markierung, z. B. zur Orientierung bei der Bearbeitung oder zur Kennzeichnung beim Abbund. Auch zur Positionierung von Bohrlöchern (Floßaugen) im Rahmen der Holzflößerei wurde diese Technik genutzt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 22; Abb. 12

Kerbschnitt

Der Kerbschnitt ist ein vorbereitender Arbeitsschritt bei der Holzbearbeitung, bei dem eine V- oder trapezförmige Kerbe in die Holzoberfläche eingebracht wird. Dies dient als Markierung oder Ansatzpunkt für präzise Bohr- oder Sägearbeiten. Besonders in der Floßtechnik zur Herstellung von Floßaugen gebräuchlich.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 22; Abb. 12

Kernbohle/-brett

Aus dem mittleren Stammquerschnitt (mit stehenden Jahrringen) hergestellte Bohle. Weist geringeres Schüsselungsrisiko auf als Randbohlen. Typisch für Blockbau und Bohlenstuben.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 18; Abb. 6

Kernbohle/Kernbrett

Als Kernbohle oder Kernbrett bezeichnet man ein aus dem zentralen Bereich des Stammes (mit stehenden Jahrringen) geschnittenes Brett. Es weist meist eine gleichmäßige Trocknung auf und neigt weniger zum Verzug. Im historischen Holzbau wurden solche Bretter besonders für hochwertige Konstruktionen und Sichtflächen verwendet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 18; Abb. 31

Kernholz

Das Kernholz ist der innere, physiologisch inaktive Bereich eines Baumstammes. Es enthält keine lebenden Zellen mehr und ist in der Regel dunkler gefärbt als das Splintholz. Aufgrund der Einlagerung von Inhaltsstoffen ist es meist dauerhafter gegen Pilz- und Insektenbefall und wird bevorzugt für tragende Bauteile verwendet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 16 f.

Kernriss

Ein Kernriss ist ein radial verlaufender Trocknungsriss, der sich aus der Markröhre des Holzes nach außen erstreckt. Er entsteht durch ungleiches Schwinden in radialer und tangentialer Richtung. Kernrisse sind charakteristisch für Vollholzquerschnitte und beeinträchtigen u. U. die Tragfähigkeit und Optik.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 18; Abb. 5

Kerve

Ein Einschnitt in ein schräg laufendes Anschlussholz, ohne entsprechendes Gegenstück im Querholz. Teil der Schrägverbindungen, zur Ableitung von Druckkräften.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 40; Abb. 58

Kervenagel

Ein Kervenagel ist ein spezieller Holznagel, der zur Fixierung von kervartig verbundenen Hölzern verwendet wird. Er dient der Positionssicherung, z. B. in schräg aufgesetzten Dachhölzern. Er wurde bei der Aufkervung eingesetzt, wenn zusätzlich Kräfte in Zug- oder Druckrichtung aufgenommen werden mussten.

Kervung (Aufkervung)

Die Kervung oder Aufkervung ist eine Holzverbindung, bei der ein schräg verlaufendes Holz in ein anderes Holzstück eingreift, ohne dass dieses eine entsprechende Ausnehmung aufweist. Die Kerve ist ein einfacher Einschnitt, der Kräfte übertragen kann, besonders bei Dach- oder Fachwerkkonstruktionen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 40; Abb. 58, 72

Ketschhobel

Ein von zwei Personen geführter Hobel mit besonders breitem Hobeleisen (6–8 cm), verwendet zur Glättung großer Flächen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 27, 29; Abb. 22

Kette

Die Kette bezeichnet im Holzbau eine Folge gleichartiger, regelmäßig angeordneter Elemente. Zum Beispiel wird eine Abfolge von Riegeln innerhalb eines Geschosses als Riegelkette oder Geschossriegelkette bezeichnet. Die Kette strukturiert die Fläche und unterstützt die statische Gliederung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 92; Abb. 141

Kiefer

Die Kiefer ist eine im historischen Holzbau häufig verwendete Nadelholzart. Ihr Holz ist durch seine relativ hohe Festigkeit und gute Bearbeitbarkeit gekennzeichnet. Kiefernholz weist eine deutliche Unterscheidung zwischen hellem Splint- und rotbraunem Kernholz auf. Es zählt zu den Holzarten mit natürlicher Farbkernbildung und besitzt eine vergleichsweise hohe Dauerhaftigkeit.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 13, 17; Abb. 1a

Kielbogen

Ein spitz zulaufender Bogen, bei dem die unteren Bereiche stark ansteigen und sich oben in einem spitzen Scheitel treffen. Zumeist bei Zierformen oder Öffnungen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 252

Kippstrebe

Die Kippstrebe ist ein schräg eingesetztes Hölz, das in der Wand- oder Deckenkonstruktion zur Verhinderung des Kippens oder Verschiebens von Ständern oder anderen vertikalen Bauteilen dient. Sie bildet zusammen mit diesen ein statisch wirksames Dreieck und wird insbesondere bei aussteifenden Konstruktionen eingesetzt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 94; Abb. 150

Klammerholz

Das Klammerholz ist ein kurzes Holzstück, das zwei in geringem Abstand zueinander angeordnete Hölzer mit Schwalbenschwanzverbindungen kraftschlüssig verbindet. Es wird z. B. bei abgesprengten Längs- und Querbünden eingesetzt, um Druckriegel und Kehlbalken zu verbinden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 62; Abb. 74

Klaue

= Aufklauung. Stirneinschnitt in ein Schrägholz zur lastübertragenden Auflagerung auf ein horizontal verlaufendes Holz. Häufig bei Sparrenanschlüssen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 40; Abb. 57

Klaue (Aufklauung)

Die Klaue oder Aufklauung ist eine Verbindungstechnik, bei der das Stirnholz eines schräg anschließenden Holzes auf zwei Längsflächen des Gegenholzes ohne Gegenausnehmung aufgesetzt wird. Der Einschnitt kann rechtwinklig oder schräg erfolgen. Die Verbindung ist formschlüssig und überträgt Druckkräfte.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 40; Abb. 57, 62a, 62b, 72

Klebdach

Dachform mit nur leicht geneigter, weit auskragender Fläche, oft als Schutzdach über Öffnungen oder Anbauten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 118, 121; Abb. 223, 224

Klemmbank

Die Klemmbank ist ein Werkstückhalter, in dem Holzteile (z. B. für die Bearbeitung mit dem Zieheisen) eingespannt werden. Sie dient der Fixierung der Werkstücke und ermöglicht deren Bearbeitung . Im vorindustriellen Holzbau war sie Teil der Ausstattung bei der Herstellung von Schindeln, Holznägeln oder Zierelementen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 29; Abb. 28

Klotzstrebe

Die Klotzstrebe ist eine kurze, schräg eingebaute Strebe in Fachwerkkonstruktionen, meist als zusätzliche Aussteifung in Riegel- oder Ständerfeldern. Sie wird häufig in Eckfeldern verwendet, um ein statisch wirksames Dreieck zu erzeugen und horizontale Kräfte (z. B. Wind) abzuleiten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 94; Abb. 150

Knagge

Schräges Verstärkungsholz zwischen vertikalen und horizontalen Hölzern. Dient der Lastabtragung, häufig bei Auskragungen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 94, 130; Abb. 150, 162, 247

Knauf

Zierform an Balkenköpfen oder Traufbereichen. Kugelförmig oder halbkugelig. Nur bildlich dargestellt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 150

Knickdach

Dachform mit geknicktem Profil (z. B. Übergang von steiler in flacher geneigte Dachfläche). Häufig bei Mansarddächern.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 106; Abb. 178

Kniegeschoss

Ein zusätzliches Geschoss unter dem Dach mit reduzierter Höhe. Oft durch aufgesetzte Wandstücke realisiert, die den Dachansatz erhöhen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 81; Abb. 132, 133

Kniestock

Der Kniestock ist der auf der obersten Geschossdecke errichtete, vertikal verlaufende Wandabschnitt unterhalb der Traufe eines geneigten Daches. Er dient der Erhöhung der nutzbaren Raumhöhe im Dachgeschoss. Im Holzbau bildet er eine Erweiterung des tragenden Wandgerüsts.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 107; indirekt in Abb. 150 ersichtlich

Kniestockständer

Der Kniestockständer ist der vertikale Träger im Bereich des Kniestocks. Er verbindet die Geschossdecke mit der Dachkonstruktion und trägt Teile der Dachlast. Er ist Teil des tragenden Holzgerüsts im Dachbereich.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 107; Abb. 150

Knüpfel

Ein Knüpfel ist ein kurzer, massiver Holzhammer ohne Metallkopf, der beim Einschlagen von Holznägeln, Keilen oder beim Stemmen verwendet wurde. Er ermöglicht eine kraftvolle, aber schonende Bearbeitung und gehört zur klassischen Ausstattung des Zimmermanns.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 29, 31; Abb. 33

Konsolbohle

Die Konsolbohle ist eine in den Wandaufbau eingefügte, meist weit vorspringende Bohle, die als Tragelement für überkragende Bauteile dient – etwa für Erker, Balkone oder Traufüberstände. Sie wirkt als Kragträger und ist oft reich profiliert.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 74, 130; Abb. 92, 99, 127

Konsölchenfries

Reihung kleiner Konsolen unterhalb von Vordächern oder Geschossvorsprüngen. Dient dekorativen Zwecken. Nur bildlich belegt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 245

Konsole

Die Konsole ist ein auskragendes Bauteil aus Holz, das zur Abfangung von Lasten dient, insbesondere bei Erkern, Balkonen, Vordächern oder Traufgesimsen. Konsolen sind oft reich profiliert und gestalterisch aufwendig ausgeführt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 130; Abb. 127

Kopfband

Ein Kopfband ist eine kurze, schräge Strebe, die zwei rechtwinklig aufeinanderstoßende Bauteile (z. B. Rähm und Ständer) miteinander verbindet und dadurch ein statisch wirksames Dreieck bildet. Es dient der Aussteifung der Konstruktion.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 94; Abb. 150

Kopfband/-strebe

Schräges Verbindungsholz zwischen Ständer und Rähm oder anderen waagerechten Bauteilen. Dient der Aussteifung von Ecken.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 94, 101, 112, 120; Abb. 150, 196, 204, 206, 234–236

Kopfriegel

Oberer, waagerechter Abschluss eines Wandfeldes. Auch als Verbindung von zwei Ständern.

Kopfstrebe

Die Kopfstrebe ist ein aussteifendes Bauteil im oberen Bereich eines Wandfeldes oder Dachgerüsts. Sie verläuft schräg von einem vertikalen Träger (z. B. Ständer) zu einem horizontalen Element (z. B. Rähm). Sie bildet ein statisch wirksames Dreieck zur Aufnahme horizontaler Kräfte.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 94; Abb. 150

Kopfwinkelholz

Schräges Verbindungsholz inzwischen vertikalen und horizontalen Gefügeelementen, vergleichbar mit einem Kopfband, jedoch kürzer, oft nur als dreieckiger „Keil“ ausgeführt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95; Abb. 150, 164, 236, 240

Kopfzapfen

Der Kopfzapfen ist ein Zapfen, der sich an der Stirnseite (Kopf) eines senkrechten oder geneigten Bauteils befindet, insbesondere bei Verbindungen von Sparren oder Streben mit einem Rähm oder einer Pfette. Er wird in ein entsprechendes Zapfenloch eingepasst und dient der kraftschlüssigen Verbindung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 38, 55; Abb. 61a, 62a

Kragarm

Ein Kragarm ist ein einseitig eingespanntes, aus der Wand oder einem Bauteil hervorkragendes Holzstück, das Lasten abträgt, etwa bei Balkonen, Vordächern oder Erkern. Kragarme wirken als Hebelträger und müssen gegen Biegung und Zugkräfte dimensioniert sein.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 69, 74, 126; Abb. 85, 143, 232

Kragbalken

Ein Kragbalken ist ein horizontaler Balken, der über seine Auflagerstelle hinausragt und Lasten auskragend abträgt. Er kann z. B. Bestandteil einer Auskragung, eines Erkers oder eines vorkragenden Geschosses sein. Historisch wurde er oft tief ins Mauerwerk eingezogen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 67; Abb. 85

Kragkonsole

Die Kragkonsole ist eine Konsole, die weit aus der Wand herausragt und als Auflager für vorkragende Konstruktionen dient, wie z. B. Erker oder Dachvorsprünge. Sie ist konstruktiv mit der Wand oder dem Rähm verbunden und wird teils künstlerisch ausgeformt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 130; Abb. 127

Kragträger

Ein auskragendes Holz, das eine Last außerhalb des Mauerwerks oder der Konstruktionsebene aufnimmt. Häufig für Vordächer oder Erker verwendet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 70; Abb. 85

Kreuzaxt

Werkzeug mit zwei gekreuzt stehenden Schneiden, dient zur Ausarbeitung von Zapfenlöchern. Wurde zum Herausarbeiten von Verbindungen verwendet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 29; Abb. 16, 27

Kreuzband/-strebe

Aussteifendes, schräg in Kreuzform eingebautes Holz innerhalb eines Wand- oder Dachfeldes. Verbessert die Stabilität gegen Seitenkräfte.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95, 112; Abb. 150

Kreuzdach

Dachform mit zwei rechtwinklig zueinander stehenden Satteldächern.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 105; Abb. 176

Kreuzeckkämmung

Eckverbindung mit sich kreuzenden Kämmen, zur formschlüssigen Verbindung in zwei Richtungen. Nur bildlich dargestellt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 65b

Kreuzeinsatzzapfen

Eingesetzter Zapfen zur Verbindung von vier Hölzern in Kreuzform. Sicherung durch seitliche Einschnitte oder Keile.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 74

Kreuzgiebeldach

Kreuzdach mit ausgeprägten Giebelflächen. Typisch für größere Baukörper mit rechtwinkliger Dachüberlagerung.

Kreuzkamm

Element einer Verbindung mit sich kreuzenden Kämmen zur Verbesserung der Verzahnung. Nur Abbildung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 63

Kreuzüberblattung

Die Kreuzüberblattung ist eine Verbindung zweier sich kreuzender Hölzer in einer Ebene, bei der beide Hölzer auf halbe Höhe oder Tiefe eingeschnitten und formschlüssig miteinander verbunden werden. Die Verbindung kann durch Holznägel zusätzlich gesichert werden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 38; Abb. 53

Krüppelwalm

Ein Krüppelwalm ist eine Sonderform des Walmdaches, bei der das Giebeldreieck teilweise erhalten bleibt. Die Dachfläche wird nur im oberen Bereich abgeschrägt. Diese Form ermöglicht eine Mischung aus Walm- und Giebeldach.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 105; Abb. 177

Kubatur

Die Kubatur beschreibt die äußere geometrische Form eines Baukörpers, insbesondere seine dreidimensionale Gestalt und Volumenwirkung. Im historischen Holzbau beeinflusst sie die Wirkung des Gebäudes maßgeblich und kann durch Vor- und Rücksprünge, Dachformen oder Erker stark variiert sein.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 126

Kuppeldach

Gewölbte Dachform in Kuppelgestalt, meist über runden Grundrissen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 106, 117; Abb. 178

Kurzzapfen

Ein Kurzzapfen ist ein kurzer Zapfen, der nur eine geringe Eindringtiefe in das Zapfenloch hat. Er wird vor allem verwendet, wenn wenig Platz für lange Zapfen vorhanden ist, etwa bei Querschnitten mit geringer Stärke oder bei engen Knotenpunkten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 38, 55; indirekt in Abb. 61a, 62a

Lagerbalken

Ein Lagerbalken ist ein horizontal liegendes Tragelement, das Lasten auf darunterliegende Konstruktionen (z. B. Mauern, Schwellen) überträgt. Er dient als Auflager für Decken- oder Dachkonstruktionen. Im Dokument wird er kontextuell beschrieben, insbesondere bei Auflagerarten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 66 f.; Abb. 79

Lagerholz

Der Begriff wird im Dokument nicht explizit definiert, kann jedoch als Oberbegriff für Hölzer verstanden werden, die zur Lastabtragung und Auflagerung von anderen Bauteilen dienen (wie Lagerbalken, Schwellen).

Lagerschwelle

Schwelle, auf der vertikale Hölzer lasten. Übernimmt die Kräfte aus den Auflasten und leitet sie in die Gründung ab.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 89; Abb. 150

Langband/-strebe

Langes, schräg eingebautes Holz zur Aussteifung. Typisch bei Gebäuden mit großen Wandflächen oder Windbeanspruchung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 94, 112; Abb. 81, 150, 159, 171

Langholz

Als „Langholz“ werden in der historischen Holzverarbeitung besonders lange, ungeteilte Stämme bezeichnet, die z. B. für das Floßholz genutzt wurden. Langholz konnte auch vor dem Verflößen kantig behauen werden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 22; Abb. 10

Langriegel

Horizontal verlaufender Riegel mit großer Länge, zur Verbindung mehrerer Ständer in einer Flucht. Teil der Wandversteifung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95; Abb. 150

Längsbalkenlage

Die Längsbalkenlage ist eine Balkenlage, bei der die Balken parallel zum First verlaufen. Sie steht im Gegensatz zur Querbalkenlage. Diese Anordnung beeinflusst die Ausbildung der Bünde und die Lastabtragung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 32; Abb. 34

Längsbund

Ein Längsbund ist eine Abbundeinheit, die parallel zum First verläuft. Er gehört zum System der Bünde (Quer-, Längs-, Diagonal-, Radialbünde) und dient der strukturellen Gliederung eines Bauwerks. Ein Längsbund bildet mit Querbünden die Felder des Grundrisses.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 32 f.; Abb. 39

Längsbundriegel

Riegel, der innerhalb eines Längsbundes horizontal zwischen Ständern liegt. Dient der Aussteifung und dem Zusammenhalt der Konstruktion.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 208

Längsfuge

Die Längsfuge ist die Stoßfuge zwischen zwei aneinandergesetzten Hölzern in Faserrichtung. Sie kann z. B. bei Dielen oder Bohlen auftreten. Sie ist konstruktiv oder auch gestalterisch relevant und muss oft gegen das Eindringen von Feuchtigkeit geschützt werden.
indirekt erwähnt bei Holzverbindungen, Brettern und Bohlen

Längsrichtung (Holz)

Die Längsrichtung im Holz bezeichnet die Richtung parallel zur Faser bzw. zum Stammverlauf. Holz besitzt in dieser Richtung die größte Festigkeit. Daher werden tragende Elemente bevorzugt so eingebaut, dass Belastungen in Längsrichtung wirken.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 16 f., 65 f.

Längssäge

Sägewerkzeug zur Auftrennung von Holz parallel zur Faser (Längsrichtung). Führt zu typischen diagonalen Sägespuren.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 25; Abb. 19

Längsverbindung

Die Längsverbindung ist eine Verbindung zweier Hölzer in Richtung der Faser (Stammachse). Diese Verbindungen müssen Druck-, Zug- oder Biegekräfte aufnehmen und gegen seitliches Ausweichen gesichert sein. Sie sind typischerweise als Stöße (Stoßverbindungen) ausgeführt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 55 f.; Abb. 67

Längsverbindung

Die Längsverbindung ist eine Verbindung zweier Hölzer in Richtung der Faser (Stammachse). Diese Verbindungen müssen Druck-, Zug- oder Biegekräfte aufnehmen und gegen seitliches Ausweichen gesichert sein. Sie sind typischerweise als Stöße (Stoßverbindungen) ausgeführt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 55, 73; Abb. 67, 97

Längszone

Strukturierende Einheit im Grundriss, gebildet durch parallel verlaufende Längsbünde.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 33, 83, 85; Abb. 39

Latte

Schmales, rechteckiges Holz zur Auflage von Dacheindeckung oder Wänden. Schwächste Dimensionierung unter den Bauhölzern.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 31, 36, 95; Abb. 165b

Laube

Überdachter, meist auskragender Vorbau an einem Gebäude, oft mit eigenen Ständern und Rähmen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 74, 79, 126, 130; Abb. 127

Laubenkonsole

Kragendes Element unter der Laube, welches deren äußeren Ständer oder Rähm trägt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 74; Abb. 92, 127

Laubenrähm

Oberer Abschluss der Laube. Trägt die Sparren oder Dachlatten der Überdachung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 127

Laubenschwelle

Unterer Abschluss der Laube, auf dem die Ständer ruhen. Trägt die Lasten der Laube zum Hauptbauwerk.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 127

Laubenständer

Senkrechte Traghölzer der Laube. Werden auf der Laubenschwelle aufgestellt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 127

Laubhölzer

Laubhölzer sind im historischen Holzbau neben Nadelhölzern ebenfalls verwendet worden. Eiche, Esche, Ulme, Buche, Ahorn u.a. wurden je nach Verfügbarkeit und Eigenschaften eingesetzt. Laubhölzer sind meist dichter, schwerer und oft widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit und Schädlinge.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 13, 17; Abb. 1a, 1b

Leergespärre

→ Zwischengespärre.

Lehmwickel

Aus Lehmschicht umwickeltes Geflecht (Staken o.ä.) zur Füllung von Gefachen. Diente als Dämm- und Ausfachmaterial.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 86; Abb. 150, 165a

Lehmwickeldecke

Deckenkonstruktion mit Trägerhölzern, auf denen Lehmwickel als Schüttung liegen. Tradierte Form einfacher Deckenausbildung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 166

Lehmwickelfüllung

Spezifischer Ausdruck für das Lehmmaterial innerhalb der Wandfelder. Bindet an Staken, oft mit Stroh vermischt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 165a

Lehmziegelausmauerung

Mauerwerk aus luftgetrockneten Lehmziegeln, eingesetzt zur Ausfachung von Holzgerüsten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 165a

Leimbinder

Industriell hergestellter Träger, im vorindustriellen Holzbau nicht verwendet.

Leitungsbast

Der äußere Teil des Stammes, der lebende Zellen enthält und den Nährstofftransport zwischen Blättern und Wurzeln übernimmt. Wird vom Kambium nach außen gebildet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 13; Abb. 2

Liegender Stuhl

Typische abgesprengte Unterstützungskonstruktion in Dachwerken, üblicherweise mit zwei gegenüberliegenden Druckstreben und mittigem Druckriegel (abgestrebter Querbund) sowie Rähm und Längsaussteifung(geneigter Längsbund)
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 104, 112; Abb. 150

Linienlast

Eine Belastung, die entlang einer Linie wirkt, z. B. die gleichmäßige Auflast auf einen Balken. Abgrenzung zur Punktlast.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 69; Abb. 83

Löffelbohrer

Ein Bohrwerkzeug mit löffelförmiger Spitze, das schabend arbeitet. Es erzeugt runde Bohrlöcher und wurde mit großen Hebelarmen gedreht. Eines der ältesten Bohrwerkzeuge im Zimmererhandwerk.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 26; Abb. 21, 33

Lot

Ein einfaches Messinstrument zur vertikalen Ausrichtung. Besteht aus einem Senkblei und einer Schnur. Diente zum Ausrichten von Ständern oder Balken.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 28; Abb. 26

Malschrot

Ornamentale Ausgestaltung eines Blockkopfes bei einem Eckverband oder (Binnen-)Wandanschluss
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 130; Abb. 249

Mannfigur

Ornamentiertes Gefügeelement in Form einer stilisierten menschlichen Figur, oft Teil dekorativer Strebenkombinationen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 129

Mansarddach

Dach mit zwei Dachflächen pro Seite, davon die untere steiler geneigt. Ermöglicht größeren Innenraum im Dachgeschoss.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 81, 117; Abb. 210, 211

Mansardgiebeldach

Giebeldachform mit mansardenartiger Ausbildung der Dachflächen. Giebel weist ebenfalls geknicktes Profil auf.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 158

Mantelständer

Ständer einer mehrschaligen Außenwandkonstruktion. Gehört zur äußeren Hüllkonstruktion, z. B. bei Lauben oder Erkern.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 74; Abb. 99, 101

Mantelstiel

Vertikales Holzglied innerhalb einer Außenhülle, gleichbedeutend mit Mantelständer.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 74 f.; Abb. 100–102

Markröhre

Der zentrale, weiche Teil eines Baumstammes. Holz mit Markröhre ist anfälliger für Rissbildung. In Kanthölzern möglichst zu vermeiden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 18

Maueranker

Metallisches Verbindungselement zur Verankerung von Holzbauteilen in der Mauer.

Mauerlatte

→ Mauerschwelle.

Mauerschwelle

Eine Mauerschwelle ist das horizontale Holz, das direkt auf der Mauer aufliegt und als Auflager für Ständer, Riegel oder Balken dient. Teil der tragenden Konstruktion im Fachwerkbau.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 66 f.; Abb. 79

Mehrzonigkeit

Bezieht sich auf die Gliederung des Wand- oder Dachgefüges in mehrere statische oder funktionale Zonen. Dient der Differenzierung der Konstruktion.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 33; Abb. 39

Mettwurstholz

Brettförmiges Holzelement, dass im südwestdeutschen Raum traditionell als Hilfsmittel bei der Vesper genutzt wird.

Mittelkamm

Zentraler Kammsteg bei einer Verkämmung oder Überkämmung, verbessert die Führung und Fixierung der Hölzer.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 60b, 63

Mittellängsriegel

Ein mittig verlaufender Längsriegel innerhalb einer Wand- oder Dachfläche. Dient der Lastverteilung und der Befestigung von Ausfachungen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95; Abb. 150, 155

Mittellängsstrebe

Schräg oder vertikal angeordnete Strebe entlang der Mittelachse eines Bauteils. Keine explizite Definition, jedoch im Zusammenhang mit Wandgefügen sichtbar.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 94 f.; Abb. 150

Mittelschwelle

Schwelle im mittleren Bereich eines Wandgefüges. Dient als horizontales Verbindungselement für Ständer oder Riegel. Im Dokument über Abb. erschließbar.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 90; Abb. 150

Mittelständer

Ein zentral angeordneter vertikaler Träger innerhalb eines Wand- oder Dachgerüsts. Trägt Lasten von oben ab und verbindet sich mit Rähm und Schwelle.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 89 f.; Abb. 150

Mittelstrebe

Schräg verlaufendes, zentral im Feld eingesetztes Holz zur Aussteifung. Bildet mit angrenzenden Hölzern ein statisch wirksames Dreieck.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 94 f.; Abb. 150

Nagel

Ein Nagel ist ein zylindrisches oder vierkantiges Verbindungselement aus Holz oder Metall. Es fixiert Verbindungen wie Zapfungen oder Blätter. Holznägel (in vorgebohrten Löchern) sind typisch für den historischen Holzbau.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 62, 64; Abb. 74, 75

Nagelung

Die Befestigung zweier Bauteile durch Nägel. Im historischen Holzbau meist mit Holznägeln, seltener mit geschmiedeten Eisennägeln.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 23, 64

Nussbaum

Der Nussbaum ist ein im Innenausbau verwendetes Laubholz mit markant dunklem Kernholz. Er wurde für Täfer, Türfüllungen und Möbel genutzt. Wegen geringer Witterungsbeständigkeit nur im geschützten Bereich.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 13; Abb. 1b

Nut

Eine gefräste oder gehobelte Einkerbung in Holz, meist zur Verbindung mit Feder oder Falz. Häufig bei Bohlen oder Brettern.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 27, 75 f., 130; Abb. 244

Nuthobel

Ein Hobelwerkzeug zur Herstellung geradliniger, paralleler Nuten in Holzbauteilen. Wird zur Vorbereitung von Verbindungen oder zur Aufnahme von Füllungen eingesetzt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 27; Abb. 23

Nutverbindung

Verbindung, bei der eine Nut (längliche Vertiefung) zur Aufnahme eines federartigen Gegenstücks dient. Häufig in Dielen oder Wandverkleidungen. Keine gesonderte Definition, aber Anwendung im Kontext.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 27; Abb. 23

Obergeschoss

Das oberhalb des Erdgeschosses gelegene Geschoss. In Fachwerkkonstruktionen oft mit eigenem Stockwerkabbund.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 81; Abb. 132

Oberstock

Stockwerk oberhalb des Erdgeschosses oder des Unterstockes. Begriff wird im mehrgeschossigen Gerüstbau verwendet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 87; Abb. 132, 145, 147

Offene Verblattung

Verbindung ohne zurückliegende Sasse, d. h. die Blattfläche liegt offen auf dem Gegenholz. Einfach herzustellen, weniger stabil.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 38; Abb. 50

Ort/Ortgang

Seitlicher Abschluss eines geneigten Daches. Der Ortgang wird meist durch Bretter oder Sparrenköpfe markiert.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 120; Abb. 174, 183

Ortgang

Der Ortgang ist der seitliche Abschluss einer geneigten Dachfläche, meist am Giebel. Er schützt die Dachkonstruktion und wird teils dekorativ gestaltet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 105; Abb. 174

Ortgangbrett

Brett am Dachrand zur Abdeckung der Ortgangkonstruktion. Dient als Witterungsschutz und zur Gliederung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 150

Ortgangbretter

Schmale, am Ortgang befestigte Bretter, die die Dachhaut seitlich abschließen. Dienen dem Wetterschutz und der gestalterischen Gliederung. Nicht explizit definiert.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 105; Abb. 174

Ortgangpfette

Eine entlang des Ortgangs verlaufende Pfette, die die Sparren aufnimmt. Teil der Dachkonstruktion.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 105; Abb. 174

Ortgangsparren

Sparren am seitlichen Dachabschluss. Können gegenüber inneren Sparren anders ausgeführt sein.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 105; Abb. 174

Parallelsatteldach

Satteldach mit zwei parallel verlaufenden Firstlinien.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 105; Abb. 176

Parallelverbindung

Verbindung zweier richtungsgleich verlaufender Hölzer. Häufig als Verstärkungselemente bei tragenden Balken.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 41, 61; Abb. 73

Pfahl

Ein Pfahl ist ein vertikal in den Boden getriebenes oder gesetztes Holz, das zur Gründung oder als tragendes Element dient. Im Block- oder Fachwerkbau auch als Teil von Gründungen in feuchtem Gelände genutzt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 65; Abb. 76

Pfette

Ein horizontales Tragelement des Dachgerüsts, das Rofen unterstützt. Pfetten verlaufen parallel zum First und sind elementare Bestandteile des Pfettendachsystems.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 107; Abb. 150, 183

Pfettendach

Dachkonstruktion, bei der die Lasten über Pfetten (First-, Mittel-, Fußpfetten) abgetragen werden. Charakteristisch für viele historische Dachwerke. Unter Eigengewicht treten üblicherweise an den Pfetten lediglich vertikale Kraftkomponenten auf.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 107; Abb. 183

Pfettenkonsole

Kragendes Holz zur Auflagerung von Pfetten. Dient als Verbindung zwischen vertikaler Wand und horizontalem Dachträger.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 74; Abb. 92, 99

Pfosten

Vertikales, tragendes Bauteil in Wand- oder Dachgefügen. Synonym zu Ständer.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 65, 89; Abb. 150

Profil

Formgebende Ausarbeitung einer Holzoberfläche, meist aus gestalterischen Gründen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 130 ff.; Abb. 244

Profilhobel

Hobelwerkzeug zur Erzeugung von konkav-konvexen Profilen (z. B. Karnies, Kehlen, Fasen).
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 27; Abb. 23

Profilstab

Stabförmiges Holzbauteil mit Profilform (z. B. Karnies, Kehle). Zur dekorativen Gliederung eingesetzt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 130; Abb. 244

Pultdach

Einfache Dachform mit nur einer geneigten Dachfläche.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 104; Abb. 174

Punktlast

Belastung, die punktuell auf ein Bauteil wirkt. Z. B. Auflagerkräfte eines einzelnen Ständers auf eine Schwelle.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 69; Abb. 83

Putzdecke

Decke mit Putzträger und aufgebrachtem Putz. Wird meist zwischen Deckenbalken oder Bohlenfeldern gespannt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 122; Abb. 166

Putzeinlage

Ornamentiertes oder profilartiges Putzelement als Gestaltungselement in Decken oder Wänden. Nur Abbildung vorhanden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 129; Abb. 239, 240

Querbalkenlage

Balkenlage, deren Balken quer zum First verlaufen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 32; Abb. 34

Querbund

Teil des Holzgerüstsystems, bei dem die Bünde quer zur Firstlinie verlaufen. Bestimmt die Gliederung des Bauwerks.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 32, 81, 83, 90, 92 f., 113, 116, 120, 123; Abb. 39, 139, 140, 142, 172, 202–206

Querbundgespärre

Sparrenpaar oder Dachgespärre, das im Querbund (also quer zur Längsachse des Gebäudes) ausgeführt ist.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 113; Abb. 196

Quergiebeldach

Giebeldach, das quer zur Hauptfirstlinie des Gebäudes steht. Üblicherweise bei Anbauten oder gestaffelten Baukörpern.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 105; Abb. 176

Quernutung

Nut, die quer zur Faserrichtung eines Holzes verläuft. Meist zur Aufnahme eines Riegels oder Verbindungsstücks.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 61a, 62a, 62d, 63

Querriegel

Horizontales Holz zur Verbindung zweier vertikaler Elemente innerhalb einer Wandkonstruktion. Trägt zur Aussteifung bei.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 85, 92 f.; Abb. 150

Quersäge

→ Schrotsäge; Werkzeug zum Ablängen von Hölzern quer zur Faser.

Querschnittsverzerrung

Formveränderung eines Holzes beim Trocknen, insbesondere durch ungleiches Schwinden in tangentialer und radialer Richtung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 18; Abb. 5

Querverbindung

Verbindung zwischen zwei Hölzern im rechten Winkel (meist horizontal oder vertikal). Häufige Grundform im Fachwerk.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 40 ff.; Abb. 59–62

Querzapfung

Zapfenverbindung bei der zwei Hölzer rechtwinklig verbunden werden, wobei der Zapfen quer zur Faser läuft.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 69, 185

Querzone

Bauteilgliederung im Horizontalschnitt innerhalb eines Holzgerüstbaus, begrenzt durch zwei Querbünde (Joche).
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 32–34; Abb. 39

Quetschung

Materialversagen bei Druckbelastung quer zur Faser. Holz wird plastisch verformt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 66; Abb. 77

Radialbund

Eine Unterform der zentrierten Gerüste, bei der die Bünde radial auf ein Zentrum bezogen sind. Solche Radialbünde entstehen z. B. bei polygonalen oder zentralisierten Baukörpern und werden aus dem Grundriss heraus entwickelt. Im Aufriss erfolgt die Definition durch die Lage der Bundachsen und ihrer Schnittpunkte, wobei typische Bauteile wie Bundständer an den Schnittpunkten dieser Achsen angeordnet sind. Die Bundachsen verlaufen dabei strahlenförmig vom Zentrum nach außen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 32 f., 90, 113; Abb. 39

Radialstichbalkenlage

Eine besondere Anordnung der Deckenbalken, bei der die Balken radial um einen Mittelpunkt herum angeordnet sind. Diese Form tritt z. B. bei zentralen oder polygonalen Grundrissen auf und kann mit weiteren Sonderformen wie Fächerstich- oder Schrägstichbalkenlagen kombiniert sein.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 33

Rähm

Ein waagerechtes, tragendes Gerüstholz im Holzgerüstbau, das entweder auf Ständern/Streben liegt oder diese verbindet, begrenzt einen Bund nach oben. Rähme können bei der Lastabtragung sowie in der Aussteifung eine Rolle spielen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 33, 65, 69, 83, 87, 89 ff., 101, 111, 118, 126

Rahmensäge

Eine historische Form der Längssäge, bei der das Sägeblatt in einem rechteckigen Rahmen gespannt ist. Sie wurde meist im Standbetrieb benutzt, wobei ein Säger unter dem Stamm arbeitete und ein anderer von oben schob oder zog. Die Rahmensäge ermöglicht eine gleichmäßige Spanabfuhr und wurde häufig in Sägegruben oder auf Böcken eingesetzt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 25 f.; Abb. 18, 19

Rähmkranz

Bezeichnet die umlaufende horizontale Rähmverbindung auf der Oberkante eines Stockwerkes, die alle Bundständer miteinander verbindet. Er dient der Aufnahme und Weiterleitung der aufgesetzten Lasten, etwa der Dachlasten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Zu Abb. 145

Rähmriegel

Eine Verbindung zwischen Rähm und anderen tragenden oder aussteifenden Bauteilen. Rähmriegel stellen z. B. die horizontale Verbindung zwischen mehreren Rähmen her oder verbinden diese mit Ständern.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 87, 91, 95; Abb. 135, 150

Randbohle/-brett

Holzstück aus dem äußeren Stammquerschnitt. Weist starke Jahrringkrümmung auf, dadurch höheres Risiko für Schüsselung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 18; Abb. 6

Raubank/Schlichthobel

Ein Glättwerkzeug mit breitem, geradem Hobeleisen, das zur Bearbeitung größerer Flächen dient. Im Gegensatz zum Schropphobel wird hier nur eine geringe Spantiefe abgenommen, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erzielen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 27; Abb. 22

Rauchloch

→ Firstfach; Öffnung im Dach zur Rauchableitung bei offenen Feuerstellen.

Rautendach

→ Rhombendach; Dachform mit rautenförmigem Grundriss.

Rautenmuster

Ornament in Form von Rauten, z. B. in Wandfüllungen oder Zierbrettern. Häufig in der Zierfachwerkkonstruktion.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 130; Abb. 242

Reifholz

Bezeichnet eine Form von Kernholz, das sich nicht durch Einlagerung von Farb- oder Inhaltsstoffen unterscheidet. Es entsteht durch natürliche Alterung des Splintholzes ohne echte Verkernung und weist keine erhöhte Resistenz gegen Pilze auf. Beispiel: Tanne, Fichte.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 17

Reißahle

Ein Anreißwerkzeug bestehend aus einem spitzen Dorn und Griff. Es hinterlässt eine Ritzspur im Holz und dient der Markierung von Schnittlinien, meist quer zur Faserrichtung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 28, 34; Abb. 25

Reißboden

Ein vorbereiteter Aufrissboden, auf dem die Positionen der Hölzer eines Bundes angerissen werden. Er besteht meist aus einem mit Brettern belegten Balkenrost, auf dem Hilfslinien für den Abbund eingezeichnet werden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 32; Abb. 35

Reißhaken

Ebenfalls ein Anreißwerkzeug, aber mit V- oder U-förmiger Schneide. Hinterlässt einen charakteristischen V-förmigen oder ausgerundeten Einschnitt im Holz. Wird verwendet, um Schnitte quer zur Faserrichtung anzureißen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 28, 34; Abb. 25

Reliefierung

Ein Begriff aus der Gestaltung des Holzbaus: beschreibt plastische Gliederungen, z. B. durch Staffelung, Vor- und Rücksprünge oder Hervorhebung einzelner Hölzer im Wandgefüge.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 128, 132; Abb. 238

Rhombendach

Eine Sonderform des Daches mit rautenförmigem Grundriss. Auch als Rautendach bezeichnet. Kommt bei polygonalen Bauformen vor.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 106; Abb. 178

Riegel

Horizontales tragendes oder aussteifendes Gerüstholz im Holzgerüstbau. Riegel verlaufen zwischen Ständern, gliedern Wandfelder und dienen der Verankerung von Ausfachungen. Je nach Lage und Funktion wird unterschieden in z. B. Schwellriegel, Rähmriegel, Langriegel usw.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 41, 68, 89, 92, 95; Abb. 82, 150, 234

Riegelkette

Eine Reihe übereinander oder nebeneinander liegender Riegel, die eine horizontale Gliederung in der Wandkonstruktion erzeugt. Die Riegelkette kann gestalterische und statische Funktionen übernehmen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95; Abb. 150, 155

Riegelschwelle

Ein Verbindungsholz zwischen Riegel und Schwelle, z. B. zur Stabilisierung der unteren Wandzone. Sie kann auch selbst als tragendes Element dienen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 89; Abb. 150

Riegelstoß

Verbindung zweier Riegel an einem Ständer, oft in Form von zwei gegeneinander angesetzten Zapfen oder Blättern.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 41; Abb. 61b

Ries

Ein künstlich angelegter oder naturnaher Holzgasse im Hanggelände zum Abtransport von Holzstämmen. Auch als „Reistzug“ bezeichnet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 20

Rinde

Äußere Schutzschicht des Baumes. Wird beim Einschlag häufig abgeschält, um Schädlingsbefall vorzubeugen oder um die Rinde für Gerbstoffe zu nutzen (z. B. Loheherstellung).
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 20

Ringpultdach

Eine spezielle Dachform mit ringförmig umlaufendem, einseitig geneigtem Dach (Pultdach).
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 105; Abb. 176

Rispe

Vertikales, teilweise auch schräg verlaufendes Aussteifungselement, meist aus dünnem Holz (z. B. für Wände oder Dach).
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95, 112; Abb. 150, 163

Rofen

Geneigte Traghölzer des Dachwerks. Benötigt horizontale, firstparallel Hölzer als Auflager; unter Eigengewicht entstehen keine horizontalen Kraftkomponenten am Auflager
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 62, 65, 69, 79, 81, 83, 87, 91 ff., 109 f., 112, 117 f., 120

Rofendach

Dachkonstruktion mit Rofen als primäre Träger der Dachlast. Unterschiedlich zu Sparrendach durch vertikalen Abtrag der Lasten in Kombination mit Rofenunterzügen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 90, 109 f., 112; Abb. 131, 180, 184, 203, 208

Rofenpaar

Zwei parallel verlaufende Rofen, die gemeinsam ein Gespärre bilden. Anders als beim Sparrenpaar beeinflussen sich die Rofen i.A. nicht gegenseitig.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 83, 91, 109; Abb. 139, 185

Rofenpultdach

Einseitig geneigtes Dach, das mit Rofen ausgeführt ist.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 186

Rofenschwelle

Die Auflagerhölzer für Rofen, horizontal verlaufend. Sie verbinden vertikale Ständer mit dem Dachtragwerk.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 90; Abb. 150, 160, 184, 186, 208

Rofenunterzug

Tragendes horizontales Holz unterhalb der Rofen, das deren Lasten auf andere tragende Elemente weiterleitet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 92, 112; Abb. 150, 184, 186, 214

Rundbogen

Bogenform mit kreisförmiger Kontur. Häufig bei Öffnungen, Arkaden oder Zierformen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 252

Rundholzblockbau/Vollholzblockbau

Rundholzblockbau bezeichnet eine Blockbauweise mit unbearbeiteten oder nur grob zugerichteten ganzen Stämmen. Die Stämme werden horizontal in Kränzen mit Eckverkämmungen oder -verzinkungen geschichtet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 71, 73; Abb. 87, 91, 113

Rundstabprofil

Ein zierendes Profil mit rundem Querschnitt, verwendet an Sichtkanten oder dekorativen Elementen wie Gesimsen oder Leisten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 247

Säge

Ein Werkzeug zum Trennen von Holz entlang oder quer zur Faser. Im vorindustriellen Bauwesen verbreitet waren z. B. Schrotsäge, Rahmensäge, Brettsäge und Fuchsschwanz.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 20, 24 ff.; Abb. 18–20

Sägegrube

Ein Grubensystem zum stationären Sägen von Baumstämmen mit Längssägen. Ein Säger arbeitete im Graben, der andere darüber.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 19

Sasse/Sitz

Die negativ ausgeformte Vertiefung, in die ein Verbindungselement (z. B. Blatt, Zapfen) eingefügt wird. Die Sasse gewährleistet Positionssicherung und Formschluss.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 37 ff., 62; Abb. 46, 70

Sassenfläche

Die Auflagefläche der Sasse, auf der das angeschlossene Holz aufliegt. Sie bestimmt die Tragfähigkeit der Verbindung wesentlich mit.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 46

Satteldach

Ein Dach mit zwei geneigten Dachflächen, die an der Firstlinie zusammentreffen. Häufigste Dachform im traditionellen Holzbau.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 79, 105, 109 f.; Abb. 160, 174, 176

Sattelholz

Eine horizontale Verbindung innerhalb eines Stuhls, z. B. zwischen Stuhlstreben. Dient zur Fixierung und Lastverteilung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 93; Abb. 62a, 150, 154

Sattelschwelle

Ein besonderes Schwellenholz innerhalb eines Stuhlgerüsts. Auf ihr lagert das Stuhlsystem und ermöglicht Trennung von Dach- und Hausgerüst.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 93; Abb. 62a, 150

Schablone/Schablonenbund

Ein „Muster“-Bund, der bei der Serienfertigung im Abbund verwendet wird. Als Schablone dient er zur Übertragung auf andere identische Bauteile.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 34

Schäleisen

Ein Werkzeug zum Abschälen der Rinde vom Stamm. Diente auch zur Herstellung von Rindenprodukten wie Gerberlohe.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 20

Scheibe

Statisch wirksame Wand- oder Deckenkonstruktion, die Kräfte flächig überträgt. Wird z. B. durch dichte Anordnung von Riegeln und Ständern gebildet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 68; Abb. 82

Scherband/-strebe

Diagonal eingebautes Holz zur Aussteifung, das in der Fläche wirkt. Wird in einem Feld zwischen Ständern und Riegeln angeordnet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95, 111 f.; Abb. 142, 150, 192, 225

Schere

Zwei schräg sich kreuzende Hölzer in einem Gefüge. Können statisch tragend oder aussteifend wirken.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95

Scherzapfung

Form der Zapfung mit quer zur Holzfaser verlaufendem Zapfen. Wird bei Schrägverbindungen oder Eckverbindungen verwendet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 65a, 72

Schifterblatt

Ein passgenau gearbeiteter Blattanschnitt am Schifter (schräg laufendes Dachelement), meist als Stirnblatt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 57

Schiftereinblattung

Einlassung des Schifters in ein anderes Holz (z. B. Grat- oder Kehlsparren) über eine Einblattung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 72

Schifterschnitt

Die schräge Schnittfläche eines Schifters, die an das Gegenholz anschließt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 57

Schiftung

Technik zur Verbindung geneigter Dachelemente (Grat-, Kehlschifter) durch Schrägeinpassung. Erfordert präzise geometrische Austragung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 57; Abb. 68, 72

Schindel

Kleine, dünne Holzplatte zur Dach- oder Wanddeckung. Meist gespaltet, seltener gesägt. Hergestellt aus dauerhaftem, witterungsbeständigem Holz wie z.B. Lärche.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 29, 96, 104; Abb. 150

Schlagschnur

Ein mit Farbpulver versehener Faden zur Markierung gerader Linien auf Holzflächen. Durch „Schlagen“ der gespannten Schnur entsteht ein Farbabdruck.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 28 f.; Abb. 16, 24, 25, 33

Schleifzapfung

Eine Zapfenverbindung, bei der der Zapfen nicht lotrecht, sondern schräg oder versetzt eingreift.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 59a, 61a, 62a

Schleppdach

Eine verlängerte Dachfläche, die sich an eine Hauptdachfläche anschließt. Dient z. B. zur Überdachung von Anbauten oder offenen Bereichen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 118, 120; Abb. 222

Schlichthobel

= Raubank. Werkzeug zur Glättung größerer Holzflächen mit geringem Spanabtrag. Wird für feinere Oberflächen eingesetzt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 27 (siehe Raubank)

Schließbohle/Keilladen

Im Bohlenblockbau eingesetzte, keilförmige Abschlussbohle zur Fixierung der Wandlage.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 76; Abb. 109, 111, 166

Schlossbohle/Zunge

Bohlenform mit Nut- und Federprofil, dient der formschlüssigen Verbindung in Bohlenwänden, besonders bei Blockbauten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 75; Abb. 104

Schlüsselzapfen

Siehe Einsatzzapfen. Ein gesondert gefertigter, eingefügter Zapfen zur Verbindung von Hölzern.
→ Einsatzzapfen

Schneckenbohrer

Ein Bohrwerkzeug mit spiralförmiger Schneide, das Spanabtrag durch Drehbewegung erzeugt. Übt hohen Seitendruck aus und wird meist für kleinere Bohrungen verwendet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 26 f.; Abb. 21

Schopfwalm

Ein Walmdach mit eingezogenem Walm im Giebelbereich. Bietet Witterungsschutz bei reduzierter Dachfläche.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 106; Abb. 177

Schottsäge/Brettsäge

Längssäge mit Zugführung, bei der das Blatt ohne Rahmen direkt geführt wird. Diente dem Auftrennen von Stämmen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 25; Abb. 18, 19

Schrägblattstoß

Verbindung zweier Hölzer mit schräg angeschnittenen Blattflächen, z. B. zur Aufnahme von Schrägkräften.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 61b, 67

Schrägstichbalkenlage

Anordnung von Deckenbalken in schräger Ausrichtung, z. B. bei polygonalen oder asymmetrischen Baukörpern.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 33

Schrägverbindung

Verbindung zwischen Hölzern, die in einem schrägen Winkel zueinanderstehen. Wird mit verschiedenen Blättern, Zapfen oder Versätzen ausgeführt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 41, 57; Abb. 69–72

Schraubbolzen

Metallischer Verbindungsträger mit Gewinde und Schraubmutter zur Zugkraftübertragung. Dient z. B. in Hängewerken.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 75

Schropphobel/Schrupphobel

Hobel mit gerundeter, schmaler Klinge für schnellen, groben Spanabtrag bei unebenen Flächen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 27; Abb. 22

Schrotaxt/Bundaxt

Altes Fällwerkzeug mit gerader Klinge. Diente zur Grobbearbeitung und zum Spalten von Holz.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 20, 24 f., 29; Abb. 16, 17, 30, 33

Schroten

Der Arbeitsvorgang des Querhiebs mit der Axt beim Fällen von Bäumen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 20

Schrotsäge/Quersäge

Säge mit langem Blatt und zwei Griffen, dient dem Querschnitt eines Stammes zur Fällung oder Ablängung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 20, 24 f.; Abb. 16, 18, 33

Schrupphobel

= Schropphobel.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 27

Schub

Siehe Schließbohle. Bezeichnet den keilförmigen Druckausgleich in Blockwänden.
→ Schließbohle

Schubverteilungsband/-strebe/-blattstrebe

Aussteifendes, meist diagonales Holzbauteil. Häufig in Dachwerken eingesetzt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95, 112; Abb. 150, 194

Schüsselung

Verformung von Bohlen oder Brettern durch ungleichmäßiges Schwinden. Besonders bei Randbohlen mit gebogenen Jahrringen sichtbar.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 18; Abb. 6

Schwalbenschwanz

Eine Verbindungsform mit keilförmigem, hakenartigem Querschnitt, der ein Herausziehen verhindert. Verwendet bei Blättern, Zapfen oder Verzinkungen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 39; Abb. 59a

Schwalbenschwanzeinlage

Eigenständiges Bauteil mit Schwalbenschwanzprofil, das z. B. zur Längsverbindung oder Fixierung eingesetzt wird. Kraftschlüssig und zugfähig.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 62; Abb. 67, 73, 74

Schwalbenschwanzleiste

Leiste mit Schwalbenschwanzquerschnitt. Dient zur Nut-Feder-Verbindung oder als Führungselement.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 73

Schwalbenschwanznutung

Fräs- oder Sägeprofil in Form eines Schwalbenschwanzes zur Aufnahme entsprechender Leisten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 122

Schwalbenschwanzquernutung

Quer zur Faser eingeschnittene Nut im Schwalbenschwanzprofil, z. B. zur Fixierung oder Einspannung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 61a

Schwalbenschwanzüberkämmung

Verkämmung mit gegenseitigem Schwalbenschwanzprofil. Formschlüssige Verbindung für hohe Zug- und Druckkräfte.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 63

Schwalbenschwanzzapfen

Zapfen mit keilförmigem Querschnitt, der formschlüssig in das Gegenstück eingreift. Sicherung gegen Herausziehen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 67

Schwebegespärre

Ein Dachtragwerk ohne tragenden Unterzug, bei dem die Lasten freihängend zwischen den Sparrenpaaren abgeleitet werden.
→ Freigespärre

Schwelle

Horizontales Tragholz unterster Ebene eines Gefüges, auf dem z. B. Ständer aufliegen. Dient der Lastverteilung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 33, 66 f., 69, 89 f., 94 f., 111, 113, 126, 130; Abb. 150, 240

Schwellenblockkranz

Der unterste Blockkranz in einem Blockbau, bestehend aus den tragenden Schwellenhölzern. Dient der Lastabtragung auf das Fundament.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 75, 79, 130; Abb. 92, 93, 108

Schwellenkranz

Eine umlaufende horizontale Holzlage als Basis für das darauf aufgebaute Gerüst oder die Blockkonstruktion.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 75, 90; Abb. 150, 155

Schwellenschloss

Eine spezifische Verbindung im Blockbau zwischen Blockwand und schwellenartigem Querholz, häufig mit Vorholz.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 53, 75; Abb. 97, 108

Schwellriegel

Horizontales Verbindungsholz im unteren Wandbereich, kombiniert Funktion von Riegel und Schwelle.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95; Abb. 150, 155

Schwertkeil

Spezielle Keilform zur Sicherung eines Holzschwerts in einer Verbindung, meist in Hänge- oder Sprengwerken.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 103, 104

Schwertriegel

= Langriegel. Langer, horizontal verlaufender Riegel, der größere Spannweiten überbrückt.

Schwertung

Eine diagonale oder horizontale Aussteifung durch lange, meist in Zug oder Druck beanspruchte Hölzer (Langbänder).
→ Langband/-strebe/-blattstrebe

Schwertzapfung

Zapfenverbindung mit einem lang ausgezogenen, schwertartigen Zapfen. Dient der sicheren Führung über größere Querschnitte.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 61b

Schwinden

Volumenverringerung von Holz durch Trocknung, verbunden mit Maßänderungen und Rissbildung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 18, 20, 66, 76

Schwundriss

Riss infolge ungleichmäßigen Schwindens, meist radial verlaufend und vom Mark ausgehend.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 5

Segmentbogen

Eine Rundbogenform, deren Krümmung nur einen Teil eines Vollkreises darstellt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 252

Seitenbund

Ein Bund, der sich seitlich außerhalb des Hauptachsenrasters befindet, z. B. bei Anbauten oder polygonalen Grundrissen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 32, 90 f.; Abb. 39

Seitenkamm

Ein seitlicher Steg in einer Verkämmung zur Erhöhung der Formstabilität.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 60b, 63

Seitensteg

Holzsteg an der Seite einer Verbindung, häufig zur Führung und Stabilisierung bei Kehl- oder Schwalbenschwanzverbindungen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 65b

Senkblei

Messwerkzeug zur Überprüfung der lotrechten Ausrichtung. Besteht aus einem Gewicht und einer Schnur.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 28 f.

Setzwaage

Ein einfaches, dreieckiges Nivelliergerät mit Lot zur Ausrichtung von Balken und Ständern in der Horizontalen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 28; Abb. 26

Sitz/Sasse

Ausnehmung zur Aufnahme eines Zapfens oder Blattes im Gegenholz.
→ Sasse

Sohlbalken

Tragender Balken in Bodennähe, vergleichbar mit einem Unterzug. Meist zur Aufnahme von vertikalen Lasten aus Decken oder Wänden.
→ Unterzug

Sommerfällung

Fällung von Holz in der warmen Jahreszeit.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 20

Spannriegel

Ein horizontaler Riegel zur Aufnahme und Ableitung von Horizontalkräften. Auch zur Verstärkung der Aussteifung.
→ Druckband, Druckriegel

Spanten

Bogen- oder parabelförmig ausgebildete, meist hochrechteckige Traghölzer, oft aus mehreren Brettelementen zusammengesetzt, vor allem bei Holzgewölben oder tonnenartigen Dächern.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 111 f., 123

Sparren

Die Dachhaut tragendes Holzelement, auch unter Eigengewicht treten horizontale Kraftkomponenten an den Auflagern auf. Sparren verlaufen meist paarweise vom First zur Traufe.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 34, 36, 65, 69, 79, 81, 83, 87, 89 ff., 94 f., 109 ff., 117 ff.

Sparrendach

Dachkonstruktion mit gegenüberliegenden Sparren, die sich am First treffen und so das Tragwerk bilden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 33, 67, 83, 90, 92, 110 ff., 116; Abb. 131, 180, 181, 188–194, 196, 202, 206, 209

Sparrenfußband

Schräges Verbindungsholz zwischen Schwelle und Sparrenfuß zur Aussteifung und Sicherung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95, 112; Abb. 150, 187, 192, 193

Sparrenknecht

Eine zusätzliche Abstützung des Sparrenfußes gegen Kippen oder Verschieben, syn Fußwinkelholz.
→ Fußwinkelholz

Sparrenpaar

Zwei Sparren, die sich am First treffen und ein Dachgespärre bilden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 36, 83, 87, 90 ff., 94, 110 f.; Abb. 172, 181, 188, 189, 191–194, 196, 202, 206, 209

Sparrenschwelle

Unteres Auflager der Sparren bei längsgebundenen Sparrendächern.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 89 f., 111; Abb. 150, 188, 189

Sparrenstützband

Schräges Aussteifungsholz zwischen Sparren und tragendem Unterbau. Sichert gegen Winddruck und Horizontalkräfte.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95, 112; Abb. 150, 189, 191, 200

Sparrenunterzug

Eine horizontale Verstärkung unterhalb der Sparren, zur Reduktion von Spannweiten oder als Verstärkungselement.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 83, 90, 92, 112; Abb. 150

Sparrenwerk

Gesamtheit aller Sparren in einer Dachkonstruktion. Umfasst auch ihre unterstützenden Elemente.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 110

Spätholz

Teil eines Jahrrings, der im Spätsommer gebildet wird.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 13, 16

Spitzboden

Ein Dachraum direkt unter dem First, meist nicht ausgebaut. Dient häufig als Lagerraum.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 81; Abb. 132, 202

Spitzbogen

Bogenform mit spitzem Scheitel. Typisch für gotische Bauformen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 252

Spitzständer

Ein hoher, zentral angeordneter Ständer unter dem First, der zur Firstabstützung dient. Häufig bei Hochspitz- oder Hochständergerüsten.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 90

Spitztonnendach

Dachwerk in Form einer Spitztonne.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 105

Spitztonnengewölbe

Ein Holzgewölbe mit spitz zulaufender Tonne, meist durch Spanten ausgebildet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 122; Abb. 229

Splint

Ein Sicherungselement, meist aus Metall oder Holz, zur Arretierung von Bolzen, Zapfen oder Keilen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 64; Abb. 75, 105, 106

Splintholz

Der äußere, aktive Teil des Holzes, der Wasser und Nährstoffe leitet. Weniger dauerhaft als Kernholz.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 17, 20; Abb. 1a, b

Sprengbund

Bund, der zum Abtrag von Vertikallasten dient und üblicherweise mit mind. zwei Sprengstreben sowie ggf. ergänzendem Druckriegel und Zugbalken am Fuß ausgebildet ist.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 62, 64, 66 f., 70, 90; Abb. 167, 171, 172, 200

Sprengstrebe

Schräg verlaufendes, in Längsachse druckbelastetes Tragelement z.B. in einem Sprengbund.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 90, 93, 113; Abb. 150, 171, 200, 202

Sprengwerk

Kombination mehrerer Sprengbünde mit Längsbund.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 90, 101; Abb. 167, 171

Spundwand

→ Bohlenfüllung; keine separate Definition.

Stabbau

Alternative Bezeichnung für Holzgerüstbau, bei dem der Baukörper aus Stäben (Hölzern) aufgebaut ist.
→ Holzgerüstbau

Staken

Schlanke, rohe Holzstangen, die zur Ausfachung von Wandgefachen oder als Flechtwerk verwendet werden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 13, 96; Abb. 150, 165a

Stakendecke

Decke mit Füllung aus Staken, z. B. als Unterzugfüllung oder in bäuerlichen Wirtschaftsgebäuden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 166

Stakenfüllung

Wandfüllung bestehend aus Staken, die mit Lehm oder Flechtwerk ergänzt werden.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 165a

Stakungsloch

Öffnung zur Aufnahme einer Stake. Dient der Befestigung im Riegel oder der Schwelle.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 165a

Stamm

Zentrales Tragelement eines Baumes, aus dem Bauholz gewonnen wird.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 13, 16 ff., 20 ff., 24, 26, 28 ff., 31, 36, 71; Abb. 2, 3, 6, 29, 31

Ständer

Vertikales tragendes Gerüstholz, das Lasten aus Riegeln, Dachwerk oder Decken aufnimmt und in die Schwelle leitet.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 28, 41, 65, 68 f., 75f., 87, 90 ff., 113, 126, 129; Abb. 77, 82, 101, 150, 154, 202, 236, 241

Stangenbohle

Langformatige Bohle zur Verkleidung oder Deckung, meist mit geringer Stärke. Nur bildlich dargestellt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 150

Stichbalken

Querbalken, der nicht über die ganze Gebäudetiefe reicht. Dient z. B. der Ausbildung von Erkern oder Rücksprüngen.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 33; Abb. 40

Stichbalkenlage

Gesamtheit der Stichbalken einer Deckenkonstruktion. Tragen z. B. halbe Deckenfelder oder Erker.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 33; Abb. 40

Stockschwelle

Schwelle auf der obersten Ebene eines Geschosses, z. B. zur Aufnahme des Dachstuhls.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 66; Abb. 150

Strebe

Schräge Hölzer zur Aussteifung von Wand- oder Dachfeldern. Übertragen Horizontalkräfte in tragende Elemente.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95, 112; Abb. 150

Strebebund

Bund, der durch Streben verstärkt ist. Dient der Stabilisierung in Quer- oder Längsrichtung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 113; Abb. 150, 202

Strebewerk

Gesamtheit der Streben eines Gebäudes oder Dachwerks. Bestandteil der Aussteifungsstruktur.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95, 112; Abb. 150

Streifenfundament

Fundamentform, bei der eine durchgehende Mauer unter tragenden Wänden oder Schwellen angeordnet ist. Nur bildlich dargestellt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 155

Streifenzapfen

Zapfen in Form eines breiten Streifens, z. B. bei Verbindungen mit breiten Auflagerflächen. Nur bildlich dargestellt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 61a

Stube

Beheizter Wohn- und Aufenthaltsraum im Wohnhaus. Oft als Bohlenstube konstruiert.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 33, 76, 130; Abb. 6, 166, 238

Stuhlkonstruktion

Tragwerk des Daches, bestehend aus liegendem oder stehendem Stuhl mit Rähmen, Streben und Riegeln.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 101, 109; Abb. 167, 169, 171

Stülpschalung

Holzverkleidung mit überlappenden Brettern, bei der das obere Brett über das untere greift. Witterungsschutz. Nur Abbildung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 165a

Stummelwand

Kurze Wandstücke, z. B. zur Ausbildung eines Giebels oder Wandvorsprungs. Teilweise synonym mit Kreuzkopfwand.
→ Blockkonsole; keine eigenständige Definition.

Stumpfstoß

Verbindung ohne Überblattung oder Zapfung. Die Hölzer treffen stumpf aufeinander. Weniger tragfähig. Nur bildlich dargestellt.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): Abb. 61a

Sturzholz

Horizontales Tragholz über Fenster- oder Türöffnungen. Entlastet das Mauerwerk oder die Gefachfüllung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95; Abb. 150

Sturzriegel

Riegel unmittelbar über einer Öffnung. Funktionell wie Sturzholz.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95; Abb. 150

Sturzstrebe

Schräg eingebautes Hölz oberhalb einer Öffnung zur Lastverteilung.
Quelle: „Vorindustrieller Holzbau“ / Sonderband 2. überarbeitete Auflage / Seite(n): 95; Abb. 150