Kirche St. Maria Loreto, Ramsau
Beschreibung:
Die Pfarrkirche Maria Loreto in Ramsau ist Zeugnis einer wechselvollen Veränderungsgeschichte. Der heutige Kirchenbau geht zurück auf eine 1628/29 in Anlehnung an die ‚Santa Casa‘ in Loreto errichtete Wallfahrtskapelle. 1859 wurde bei einer Erweiterung die frühbarocke Anlage völlig verändert. Dem Loretoschrein wurde ein quadratisches Langhaus mit hoher hölzerner Kuppel angesetzt. Heute präsentiert sich das Innere in einer schlichten Fassung aus den 1950er Jahren.
Im Dachraum verlaufen vier hölzerne Sprengwerke, die das Langhaus in beiden Richtungen überspannen. Sie bestehen aus einem System von Druckstreben und Hängesäulen mit eisernen Zuggliedern. Die Sprengwerke leiten die Lasten aus der Kuppel und dem Dachwerk auf die Außenwände ab.
Bei einer Begehung im Jahr 2011 wurden erhebliche Schäden an der Kuppelkonstruktion festgestellt. Die Kuppel wie auch die zugehörige Balkendecke wiesen erhebliche Verformungen auf. Tragende Elemente waren wegen Überlastung schadhaft, Verbindungen hatten sich gelöst oder waren unwirksam.
Um die Standsicherheit dauerhaft zu gewährleisten, war der Einbau eines Subsidiärsystems unumgänglich. Eine im Zuge einer Machbarkeitsstudie untersuchte Ausführung im Kircheninneren war aus mehreren Gründen gegenüber einer nicht sichtbaren Instandsetzung im Dach zu bevorzugen. Das realisierte Tragwerk stärkt sinnfällig die bestehende Konstruktion, indem mittels einer Unterspannung die vorhandenen Sprengwerke „umgekehrt“ und ausschließlich Vertikalkräfte in das Mauerwerk eingeleitet werden.
Bauherr
Kath. Kirchenstiftung Maria Loreto Ramsau
vertreten durch:
Erzbischöfliches Ordinariat München
Prannerstraße 9, 80333 München
vertreten durch:
Staatliches Bauamt Rosenheim
Wittelsbacherstr. 11, 83022 Rosenheim
Leistungen Barthel & Maus:
- RÜV-Begehung (Wiederkehrende Bauwerksprüfung zur Überwachung der Verkehrs- und Standsicherheitsicherheit)
- Gutachten zum baulichen Zustand sowie erforderliche statisch-konstruktive Maßnahmen
- Objekt- und Tragwerksplanung
Bearbeitung:
Planungszeitraum: Juni 2012 (Machbarkeitsstudie) bis Mai 2014
Ausführungszeitraum: Juni 2014 bis Oktober 2014