Pfarrkirche St. Georg, Ostchorfenster, Nördlingen
Beschreibung
Das große axiale Maßwerkfenster des Chores von St. Georg in Nördlingen wurde im Jahr 2003 instand gesetzt. Das Maßwerk ist in allen seinen Teilen noch im Originalzustand aus der Bauzeit der Kirche zwischen 1427 und 1519 erhalten. Das Fenster ist ca. 12 m hoch und 3,60 m breit, besteht aus vertikalen Stäben aus Sandstein, horizontalen Stabeisen aus Schmiedeeisen und dem Maßwerk innerhalb des oberen Spitzbogens. Die Konstruktion und ihre Detailausbildungen sind von großer technischer Qualität und von hoher bautechnikgeschichtlicher Bedeutung.
Umfangreiche Schäden am Stein und an den Verbindungen konnten mit Hilfe einer detaillierten Deformations- und Schadensanalyse auf Bewegungen innerhalb der Chorwand zurückgeführt werden. Eine besondere Herausforderung war es, ein Tragmodell für die Abtragung der Windlasten zu entwickeln. Mit differenzierten statischen Berechnungen konnten die erforderlichen Sicherheiten nachgewiesen werden. Das daraus entwickelte und schließlich umgesetzte Instandsetzungskonzept sah vor, die Bewegungen der Chorwand durch horizontale Zuganker, die im Maßwerk nicht sichtbar sind, zu begrenzen und die steinerne Struktur und ihre Verbindungen so zu reparieren, dass die ursprüngliche Steifigkeit wieder hergestellt ist.
Alle Maßnahmen am Stein wurden in situ ausgeführt und auf das notwendigste reduziert. Auf diese Weise konnten die Originalsubstanz und die Konstruktionsdetails weitgehend erhalten werden.
Bauherr
Stadt Nördlingen, Marktplatz 15, 86720 Nördlingen
Bearbeitung
2001-2004
Leistungen Kayser + Böttges | Barthel + Maus
- Statisch-konstruktives Gutachten
- Statische Berechnungen
- Instandsetzungsplanung
- Baubegleitung
- Dokumentation